Rufus Wainwright

Rufus Wainwright

„Ich gebe zu, dass ich manchmal eine Diva bin.“

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12. Dezember 2019, Berlin. Der Pop-Sänger und Opern-Komponist Rufus Wainwright erscheint zusammen mit seinem Ehemann, dem deutschen Künstler und Theaterproduzenten Jörn Weisbrodt. Die Interviews finden in einem kleinen Büro der Plattenfirma statt, der Blick aus dem Fenster zeigt den Französischen Dom am Gendarmenmarkt, Wainwright sagt, er bekomme direkt Lust auf einen Spaziergang. Doch erst wird geredet, über seine Beziehung, die nun schon seit 14 Jahren hält, und die komplizierten Strukturen der Familie Wainwright, über die positiven Effekte seines bösen Präsidenten und die Begleitschäden der MeToo-Bewegung. Kurz: Es geht um die Ambivalenzen des Lebens, und Rufus Wainwright findet Gefallen darin, sich ein wenig divenhaft in diesen Paradoxien zu suhlen.

Mr. Wainwright, Ihr neues Album heißt „Unfollow The Rules“ – „unfollow“, das Wort gab es vor wenigen Jahren noch gar nicht.

Stimmt, es ist ein hypermoderner Begriff aus unserem Zeitalter der sozialen Medien, geprägt von Twitter und Instagram: to unfollow – jemandem die Gefolgschaft entziehen.

Wer kam denn auf die Idee, diesen Begriff zu verwenden?

Meine Tochter. Sie geht jetzt auf die neun zu, eines Tages saß ich mit ihr zusammen und sie sagte aus heiterem Himmel zu mir: „Daddy, manchmal würde ich das gerne tun: unfollow the rules.“ Danach verließ sie mit einer Mischung aus Stolz und Trotz das Wohnzimmer, verbunden mit einer sehr dramatischen Geste. Ganz der Vater. (lacht)

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