Robert Harris

Robert Harris

„Das Beste ist, wenn die Leute deine Bücher kaufen, aber nicht wissen, wie du aussiehst.“

Fotos
  • Sebastian Wolf
Leserbewertung

Zur Person

19. November 2024, Hamburg. Robert Harris betritt den Eingangsbereich des Hotels Vier Jahreszeiten durch die Drehtür. Die Luxusherberge ist eine seiner Lieblingsadressen auf der Welt, und das Ambiente im Restaurant verrät, woran das liegen könnte. Ein Pianist musiziert in unaufdringlicher Lautstärke, das Interieur ist altmodisch schick, auf der Karte stehen Austern, Hummer und Gänsebraten. Harris wählt ein Wiener Schnitzel und bittet zum Interview. Beim Essen unterhalte er sich besonders gerne, sagt er. Nicht nur über seinen neuen Roman „Abgrund“, sondern auch über Politik und Geschichte. Dabei lässt einen der britische Bestsellerautor schnell verstehen, warum man lieber Bücher lesen sollte, anstatt zu viel Zeit im Internet zu verbringen.

Robert Harris, sind Sie für Nostalgie zu haben?

Das kommt darauf an. Es liegt schon etwas Eindringliches in verschwundenen Welten, wie ich sie auch in meinem aktuellen Roman beschreibe. Ich war 1914 natürlich nicht mit dabei, aber das England jener Tage hat sicherlich etwas sehr Faszinierendes an sich gehabt. Verglichen damit kommt mir das Leben heute in mancherlei Hinsicht nicht mehr so spannend vor. Natürlich war es damals unfairer als heute, wenn man etwa an die Privilegien der herrschenden Klasse denkt, aber auf seine Weise war auch das interessant. Die Macht des Empire, das Leben der Menschen, Politiker wie Herbert Asquith, Lloyd George oder Winston Churchill. Die Post wurde in London damals zwölfmal pro Tag ausgeliefert.

Ab hier lesen nur GALORE-Abonnenten kostenlos weiter! Eines der vielen Abo-Extras.