Robert B. Laughlin

Robert B. Laughlin

Die Physiker und das Problem mit der Wahrheit

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26.11.2007, München. Genau so stellt man sich einen Nobelpreisträger vor: sehr kluge Augen hinter einer Brille, weißgraue Haare – und reichlich professorale Würde. Sein Humor schleicht sich dagegen erst langsam an – und beißt dann zu.

Mr. Laughlin, Ihr berühmter Kollege Richard Feynman sagte einmal: „Physik ist wie Sex. Sie hat zwar einige praktische Resultate, aber das ist nicht der Grund, warum wir sie betreiben.“ Warum sind Sie Physiker geworden?

Robert B. Laughlin: (schmunzelt) Ich wünschte, ich könnte so amüsant sein wie Feynman. Ich denke, die meisten Menschen, mich eingeschlossen, werden Physiker, weil sie die Natur verstehen wollen. Und wir interessieren uns für Technik, Logik und Mathematik. Teils kommt das aus uns selbst heraus, teils aus der Schule oder der Familie.

In Ihrem Fall war der Vater nicht ganz unschuldig.

Ja, mein Vater war Anwalt, aber er war auch eine Art Hobby-Mathematiker. Er stellte Tafeln in die Diele unseres Hauses, auf die er Einfälle kritzelte, und er ermutigte jeden, das ebenfalls zu tun. Einmal hörte ich ihn aus seinem Schlafzimmer rufen – er hatte das Eulersche Theorem entdeckt. So gesehen bin ich mit Mathematik aufgewachsen. Und später geht es dann weder um Mathematik noch um Logik noch um Sex, es geht einfach darum, Geld zu verdienen.

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