Randy Newman

Randy Newman

„Kompetenz ist der Tod der Komödie.“

Fotos
  • Jens Kalaene/dpa, Robb Bradley, Pamela Springsteen
Kategorie
Leserbewertung

Zur Person

21.06.2017, Berlin. Im Schlosshotel Grunewald steigt normalerweise die Deutsche Nationalmannschaft ab, wenn sie in der Hauptstadt gastiert. Besser als zu Fußballern passt das luxuriöse Interieur allerdings zu Randy Newmans distinguierter Garderobe. Der Songwriter steckt sich angemessen dekadent Weintrauben in den Mund, während er über Humor, Hitler und die Herdenmentalität seiner amerikanischen Landsleute spricht. Sein Lachen verjüngt das Gesicht des 73-Jährigen, und genau wie auf seinem neuen Album „Dark Matter“ lacht Newman auch im Gespräch oft und gern.

Mr. Newman, haben Sie in Ihrem bisherigen Leben irgendetwas gelernt, das sich lohnt, weiterzugeben?

Ja. Ich glaube, die wichtigste Lektion, die man im Leben lernt, lautet: Es lohnt sich nicht, sich selbst fertigzumachen. Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich in meinen Zwanzigern oft ins Bett gegangen bin und exzessiv Dinge gedacht habe wie: Oh, ich wünschte, ich hätte diesem Typen eine schlagfertigere Antwort gegeben! Oder: Ich wünschte, ich hätte besser dieses oder jenes gemacht. Ich weiß nicht, ob ich hier das Hohelied der Sorglosigkeit singe, aber mit dem Alter macht man es nicht nur sich selbst, sondern auch anderen Menschen leichter. Und das empfinde ich als etwas sehr Gutes. (überlegt) Ihre Frage ist aber wirklich sehr umfassend, denn es gibt definitiv Dinge, die ich noch nicht gelernt habe.

Welche denn zum Beispiel?

Ich habe nicht gelernt, mir vor meiner Frau die Frage „Was ist los mit dir?“ zu verkneifen. Das zu unterdrücken scheint jenseits meiner Fähigkeiten zu liegen.

Ab hier lesen nur GALORE-Abonnenten kostenlos weiter! Eines der vielen Abo-Extras.