Ralph Ruthe
„Hassen kann jeder Vollidiot.“
Zur Person
Ralph Ruthe (geboren am 20. Mai 1972 in Bielefeld) hat schon mit 14 Jahren angefangen, mit seinen Texten Geld zu verdienen. Die ersten schrieb er für das Volksbank-Kundenmagazin Mike. Später war er Texter für Käpt’n Blaubär und Zeichner für die deutsche Ausgabe des MAD-Magazins. Sein erstes Buch „Schweinskram“ erschien 1996 gleich nach seinem Zivildienst. Mittlerweile sind über 20 erschienen. Für seine Arbeit ist Ruthe mehrfach ausgezeichnet worden. Zwischen 2005 und 2008 gewann er für „Shit happens“ vier Mal in Folge den Sondermann-Preis der Frankfurter Buchmesse. Seine Cartoons und Videos veröffentlicht Ruthe auch bei Facebook, Instagram, Youtube und Twitter. Seit zehn Jahren tritt er zudem mit seinem Programm „Shit happens“ live auf. Die nächste Tour beginnt im Oktober.
10.07.2017, Bielefeld. Zur Klingel von Ralph Ruthe führt eine recht steile Steintreppe. Er wohnt in einem großen Haus am Hang im Westen Bielefelds. Hier zeichnet er unter dem Dach noch ganz altmodisch mit Stift und Papier. An diesem Montagmorgen ist es ungewöhnlich still im Haus. Die neun Monate alten Zwillinge sind mit ihrer Mutter in der Stadt. Wir haben also ein bisschen Zeit, um darüber zu sprechen, warum Ralph Ruthe sich in letzter Zeit immer öfter politisch äußert, was er in Bielefelder Flüchtlingsheimen erlebt hat und warum Beerdigungen für Humoristen eine Goldgrube sind. Per E-Mail hatte er schon angekündigt: „Das Frühstück steht dann auf dem Tisch.“ Und tatsächlich, er hat alles vorbereitet.
Herr Ruthe, Sie haben bei Instagram 300.000 Follower, bei Facebook folgen Ihnen fast 1,3 Millionen Nutzer und bei YouTube wird Ihr Kanal von 650.000 Menschen abonniert. Mit welchem Gefühl schauen Sie auf diese Zahlen?
Das ist für mich ein bisschen, wie seinen Kindern beim Wachsen zuzusehen. Die Fans waren ja nicht alle von heute auf morgen da. Das hat sich nach und nach entwickelt.
Wissen Sie noch, wie es angefangen hat?
Eigentlich mit der Frage: Was bitte schön ist Facebook? Ich habe einen guten Freund, der Marketing-Chef bei einem Filmverleih ist. Der hat mir damals gesagt, dass ich Social Media machen muss. Anschließend hat er mir alles erklärt.