Rainald Grebe

Rainald Grebe

„Der Widerstand hat seinen Schaum vorm Mund verloren.“

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09.07.2008, Berlin. Rainald Grebe kommt direkt aus der Probe für sein Programm „1968“ ins Tipi-Zelt am Kanzleramt. Während des Gesprächs raucht der vielleicht außergewöhnlichste Komiker Deutschlands mehrere Zigaretten; seine Gedanken sind deshalb aber keinesfalls vernebelt.

Sie stammen aus dem Raum Köln, studierten Schauspiel in Berlin und zogen dann nach Jena, um dort am Theater zu arbeiten. Der Weg eines jungen Künstlers aus dem Westen in die ostdeutsche Provinz ist ungewöhnlich. Hatten Sie kein Problem damit?

Nie. Es hat mir da sehr gefallen. Nach etlichen Jahren in Berlin war es eine große Erholung, in die Provinz nach Jena zu gehen.

War denn Ihr Weg in den Osten vorgezeichnet?

Als die Mauer offen war, war mir klar, dass ich vom tiefsten Westen des Rheinlands in den Osten gehen musste. Hauptsache Neuland! So bin ich wie viele andere in Berlin-Mitte gelandet, wo ich erst mal in Bruchbuden gewohnt habe. Als Theaterstudent habe ich nebenbei aber schon viel im Osten gespielt. Mir gefielen die Leute. Ich hatte den Eindruck, dass sie wacher und begieriger sind. Und es gab nicht dieses typische westdeutsche Bildungsbürger-Kulturding: erst schön ins Theater und hinterher nett zum Italiener um die Ecke. Außerdem hat mir Anfang der Neunziger dieses Brachland im Osten sehr gut gefallen. Im Westen war mir alles zu fertig und zu planiert. Ich wollte einfach raus.

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