Phillip Boa

Phillip Boa

„Normalität: Das wäre schön.“

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  • Ole Bredenfoerder
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Zur Person

02.09.2014, Köln. Kein deutscher Indierock ohne Phillip Boa. Der gebürtige Dortmunder steht seit Mitte der 1980er-Jahre für größtmöglichen Widerstand gegen das Business. Im 29. Jahr seiner Karriere erlebt der Musiker mit seinem neuen Album „Bleach House“ ein unverhofftes Karrierehoch: hohe Platzierungen in den Charts, ausverkaufte Clubs, großes Medieninteresse. Und das alles ohne die Hilfe der großen Industrie. Lieber macht Boa alles alleine. So auch die Planung des Interviews: Er wolle anrufen, hieß es. Doch es klingelt nicht. Kurz per Mail nachgehakt, dann ruft er an. „Sorry, hatte das irgendwie anders auf dem Zettel.“ Trotz des Kaltstarts redet er sich schnell warm und erzählt, warum seine Fans heute Manager-Aufgaben übernehmen und warum sein sehnlichster Wunsch, ein ganz normales Leben zu führen, kaum in Erfüllung gehen wird.

Erst einmal herzlichen Glückwunsch, Sie sind mit ihrer neuen Platte auf Platz sieben der deutschen Albumcharts eingestiegen, zwischen den Beatsteaks und den Amigos. Ist Ihnen das egal? Oder strecken Sie dem Establishment die Zunge raus?

Phillip Boa: Weder noch.

Kommen Sie. Es ist Ihr 18. Studioalbum. Da muss es doch fantastisch sein, wenn die Platte so sehr zündet.

Aber ich liebe die anderen 17 Alben ja auch. Daher ist diese Platzierung nicht so wichtig. Ich bin jetzt 29 Jahre im Geschäft, und ich weiß schon, dass eine Chartplatzierung eine Momentaufnahme ist. Mehr nicht.

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