Phil Stanton

Phil Stanton

„Sich seinen Emotionen hinzugeben, ist nicht unriskant, wenn man dem falschen Beat folgt.“

Leserbewertung

Zur Person

20.11.2006, New York. Phil Stanton, einer der drei Gründer und Ur-Blue Men, sitzt in einen winzigen, fensterlosen Umkleideraum im Keller des Astor Place Theatres. „Hier unten im East Village fing damals alles an“, sagt Stanton und lässt sich in ein abgewetztes Ledersofa fallen. Es riecht nach frischer Farbe und kaltem Schweiß.

Mr. Stanton, als einer der drei Initiatoren der Blue Man Group treiben Sie seit Jahren ein buntes Spiel mit Farben, Klängen und allerlei Gegenständen des Alltags. Wer oder was ist ein Blue Man?

Phil Stanton: Der Blue Man ist vor allem ein Outsider, und als solcher besitzt er die Fähigkeit, unsere Welt in all ihren Auswüchsen und Facetten mit frischen, unkorrumpierten Sinnen zu betrachten und ihr die kulturelle Maske zu entreißen. Wie ein Kleinkind handelt und fühlt er stets nur im Moment. Mit anderen Worten: Es geht uns nie um ein Endprodukt, sondern stets um den kreativen Impuls, dem man so konsequent wie möglich Folge leisten sollte.

Könnte man demnach so weit gehen, das bewusste Zulassen von Naivität, Unschuld und kindlicher Offenheit als Essenz Ihrer Arbeit zu bezeichnen?

Das haben Sie jetzt aber schön formuliert. Bis auf die Naivität stimme ich hundertprozentig zu. Wir begreifen die Blue Men nämlich nicht als unintelligent – ganz im Gegenteil: Auf ihre eigene Art sind sie sogar ziemlich smart.

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