Peter Shub

Peter Shub

„Ein langweiliger Clown hat ein kurzes Leben.“

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  • Moritz Küstner
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Zur Person

27. Oktober 2017, Hannover. Durch große Fenster schaut der Besucher von Peter Shubs Haus vorne auf einen kleinen Park, hinten hinaus in den eigenen Garten. Früher reiste der weltberühmte Clown mit dem Zirkus Roncalli durch die Welt, heute versucht er, möglichst häufig zu Hause zu sein. Das klappt nur halbwegs, denn heute ist Shub ein international gefragter Lehrer und Coach für Comedy. Zur Hausbesichtigung rauschen wir durch drei Etagen, machen dann im Wohnzimmer auf dem dunkelrosafarbenen Teppich halt. Der Gastgeber versinkt in einem tiefen Korbstuhl – barfuß, in Jeans und T-Shirt.

Herr Shub, ich kann mich noch gut an die Klassenclowns meiner Schulzeit erinnern, die haben eher genervt. Waren Sie auch einer?

Ich war tatsächlich der Störenfried und Clown, aber das war strategisch begründet. Als Kind musste ich mit meiner Familie dreimal umziehen, und ich fand heraus, dass Humor hilfreich war, um mich in eine neue Gruppe einzufügen und schneller von anderen Kindern akzeptiert zu werden. Meine Komik war ein Werkzeug, um in einer Gemeinschaft zu überleben. Ich lernte sehr früh, wie dieses System funktioniert. Und das ist für mich bis heute überlebenswichtig: Wenn ich es nicht schaffe, die Menschen in einem Raum zum Lachen zu bringen, werde ich nicht überleben. Ein langweiliger Clown hat ein kurzes Leben.

Wie funktioniert denn dieses System der Komik?

Ganz einfach, Komik beruht auf einer Balance aus Spannung und Entspannung. Wenn zu viel Spannung im Klassenraum herrschte, machte oder sagte ich etwas, um die Atmosphäre zu entspannen.

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