Peter Kraus
„Das Sympathische liegt mir mehr als der Rebell.“
Zur Person
Peter Kraus: Schauspieler, Sänger, Moderator, Entertainer. Seit den 50ern ist Peter Siegfried Krausenecker, der am 18.03.1939 als Sohn des österreichischen Regisseurs Fred Kraus in München geboren wurde, der Vertreter des deutschen Rock’n’Roll. Im Nachkriegskino wurde Peter Kraus mit Filmen wie „Das fliegende Klassenzimmer“ (1954) und an der Seite von Filmpartnerin Cornelia Froeboess zu einem der populärsten Darsteller für Unterhaltungsfilme in Deutschland. Mit „Wenn Teenager träumen“ und „Sugar Baby“ nahm er 1958 seine bekanntesten Lieder auf. Unzählige Singles folgten, oftmals hitverdächtige US-Songs, die mit einem deutschen Text versehen wurden. Anfang der 70er-Jahre stellte er in seiner Fernsehshow „Herzlichst, Ihr Peter Kraus“ Stars aus dem Ausland vor. Auch als Produzent, Regisseur, Drehbuchautor und Musicaldarsteller war Kraus aktiv. Er erhielt zahlreiche Goldene Schallplatten, Auszeichnungen und Ehrungen. 2006 erhielt er den Echo für sein Lebenswerk. Kraus lebt mit seiner Frau Ingrid am Luganersee in der Schweiz. Er hat einen Sohn Mike, der auch mit ihm gemeinsam auf der Bühne steht.
05.03.2014, 10 Uhr morgens. Frisch und munter begrüßt uns Peter Kraus in einer Suite im Hotel Atlantic in Hamburg. Man mag es kaum glauben, dass der Sänger und Schauspieler in diesem Jahr seinen 75. Geburtstag feiert und im Herbst auf Abschiedstour geht. Er trägt eine braune Lederjacke zum beigefarbenen Rollkragenpullover. Er hockt betont jugendlich im Sessel und hängt sein rechtes Bein hin und wieder lässig über die Lehne. Trotz seiner 60 Karrierejahre ist Kraus offen und charmant, nur die eher nachdenklichen Themen scheinen ihm nicht sonderlich zu liegen. Viel lieber erzählt er von der Pionierarbeit im deutschen Rock’n’Roll, (s)einer Liebe wie im Film und dem Traum vom eigenen Weinberg.
Herr Kraus, Sie haben gerade Ihren 75. Geburtstag gefeiert. Wie haben Sie diesen besonderen Tag verbracht?
Peter Kraus: Wir haben beim Schuhbeck in München mit ein paar Freunden gefeiert – aber nichts wahnsinnig Großes. Cornelia Froboess und die Spider Murphy Gang waren da. Und in der Früh habe ich gearbeitet und „Lila Wolken“ im „Morgenmagazin“ gesungen. An meinem Geburtstag war also frühes Aufstehen angesagt.
Auch heute ist es noch recht früh für einen Musiker.
Aber das heißt nichts. Ich stehe auf, wenn ich aufwache. Und heute war ich weder schwimmen noch im Fitnessstudio. Ich habe nur eines für mich gemacht: Ich habe wieder den Lift ausgelassen und bin zu Fuß die Treppen runter und wieder rauf, runter und wieder rauf. So kann man sich auch fit halten.