Oliver Polak
„Ich war nie auf Zerstörung aus.“
Zur Person
Oliver Polak kam 1976 in Papenburg im Emsland zur Welt. Sein Vater, ein Deutscher jüdischen Glaubens, überlebte den Holocaust und die Internierung in mehreren Konzentrationslagern und kehrte nach Kriegsende in seine Geburtsstadt Papenburg zurück. Polaks Mutter ist studierte Germanistin und wanderte 1975 aus der Sowjetunion nach Deutschland aus. Sein Abitur machte er am Carmel College, einem jüdisch-orthodoxen Internat in der südenglischen Grafschaft Oxfordshire. Polak arbeitete als Moderator bei VIVA und beim Disney-Club; seit 2006 tritt er als Stand-up-Comedian auf. Im Jahr 2014 wurde er wegen Depressionen mehrere Monate in einer psychiatrischen Klinik behandelt. Seit Herbst 2016 moderiert er bei Pro Sieben die kontroverse Talkshow „Applaus und Raus!“, bei der Polak seine Gesprächspartner mitunter unvermittelt aus dem Studio wirft.
Berlin, 03.01.2017. Oliver Polak wirkt am Anfang des Gesprächs ein bisschen brummig. Er verkündet, noch bevor das Aufnahmegerät eingeschaltet ist, dass er sich vorgenommen habe, sich keinerlei Gedanken über mögliche Gesprächsthemen zu machen und seinen Kopf zu diesem Zweck vorab mental geleert zu haben. Das mag destruktiv klingen, ist aber wohl eine gute Maßnahme und das Gegenteil dessen, was interviewerfahrene Prominente normalerweise tun. Im Laufe des Gesprächs wird Polak dann auch regelrecht munter. Und so spricht man über die fragwürdige Liebe seines Hundes, die Gefahren des Denkens und die Suche nach Glück.
Im Moment interessiert mich ohnehin mehr, was es bei Ihnen zum Frühstück gab.
Also, das war eine asoziale Aktion heute! Ich habe ja einen Hund, der ist das Einzige, was aus meiner letzten Liebesbeziehung übriggeblieben ist, den teilen wir uns allerdings, jeder hat ihn zwei Wochen. Wobei mein Freund Maxim Biller immer sagt: „Ey Oliver, lass den Hund doch gehen, der wird dich genauso schnell vergessen wie deine Ex.“