Oliver Drewes

Oliver Drewes

„Viele klassische amerikanische Marken wurden von der Jugendkultur entweiht.“

Zur Person

26.07.2004, Düsseldorf. Im Showroom von ‚Work in Progress/Carhartt Europe’ sind wir umgeben von der Kollektion des kommenden Jahres. Während des Gesprächs verlangt Oliver Drewes’ französische Bulldogge Coco immer wieder nach Aufmerksamkeit.

Herr Drewes, Sie sind maßgeblich dafür verantwortlich, dass die amerikanische Firma ‚Carhartt’ in Europa Fuß gefasst hat. Was hat Ihnen auf den ersten Blick an der Kleidung gefallen?

Oliver Drewes: Als Fan von Popmusik achtet man sehr auf Outfits. Weil mich Rapmusik und HipHop interessierte, habe ich 1989 einen englischen Rapper namens Derek B gesehen, dann auch Master Ace oder Eric Sermon. Sie trugen Carhartt, meistens in ‚Brown Duck’, das ist dieser braune, starre Stoff. Mir hat die Andersartigkeit gefallen, das fast schon Uniformierte. Man sieht gleich aus und kommt dadurch als Gang rüber. Ich mag diesen Bandengedanken bei jungen Leuten und Cliquen immer noch sehr gerne. Das war vermutlich der Grund, warum mich das so sehr angesprochen hat. Außerdem mochte ich den Jeanslook nicht mehr.

Sie haben zusammen mit ihrem Partner Edwin Faeh den europäischen Ableger von ‚Carhartt’ gegründet. Wie haben Sie sich organisiert?

Die Aufgabenteilung war von Anfang an klar: Edwin war der Mann fürs Geld, ich war der Mann fürs Image. Ich wusste, wo ich mit der Marke hinwollte und habe die Imageseite parallel zu den ausgesuchten Shops aufgebaut. Zunächst habe ich einfach Freunde mit der Kleidung ausgestattet: Zwei Skateboarder aus Mülheim an der Ruhr. Später kamen andere Bekannte hinzu, die Bands oder Musik- und Kunstprojekte hatten.

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