Norbert Witte

Norbert Witte

„Wenn man eine Vision mit aller Kraft durchsetzt, kann man auch mit aller Kraft aufs Maul fallen.“

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Zur Person

03.07.2009, Berlin. Norbert Witte: Der Mann, der im Jahr 2001 mit dem Spreepark im Berliner Pläntnerwald sensationell pleite ging und nach Peru flüchtete – wo er sich in Drogengeschäfte verwickeln ließ, wegen derer sein Sohn dort noch immer im Gefängnis sitzt. Witte selbst ist zurückgekehrt und nach vier Jahren wieder auf freiem Fuß. Er lebt in zwei Wohnwagen genau hier, mitten im zerfallenen Freizeitpark, zwischen einem still gelegten Riesenrad und umgestürzten Dino-Figuren. Laut und schelmisch, ganz Schausteller von Welt. Man merkt: Er ist es gewöhnt, sich zu rechtfertigen, und er glaubt an seine Version der Dinge. Er bittet an eine Plastik-Garnitur, seine Freundin serviert Filterkaffee. Norbert Witte raucht Kette. Die Vögel zwitschern. Ein Gespräch über Reue und Seelenfrieden.

Herr Witte, wieder hier zu sein – nicht nur in Deutschland, in Berlin, in Freiheit, sondern auch auf dem Gelände des Spreeparks: Ist das eine Art Heimkehr für Sie?

Norbert Witte: Ich bin nur richtig widerwillig hergezogen. Das tut ja auch weh, es ist nicht so, dass ich das lustig finde. Wenn alles abgewickelt ist, dann bin ich hier weg, dann ist das Thema für mich erledigt.

Was genau tut daran so weh? Dass Sie sozusagen mitten im eigenen Scheitern hocken?

Als ich hier gegangen bin, hätte man den Park innerhalb von vier Wochen wieder aufmachen können. Wenn Sie jetzt durchgehen, finden Sie nicht mal mehr ein Stück Kupfer. Alles geplündert, zerschlagen, kaputt.

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