Nina Hoss

Nina Hoss

„Ich wollte immer auf die Bühne.“

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26.11.2008, Berlin. Im italienischen Restaurant „Brot und Rosen“ im Prenzlauer Berg wird Nina Hoss wie eine alte Freundin begrüßt. Beim Capuccino wirkt sie entspannt und aufgeräumt, gelassen überzieht sie auch die vorgegebene Interviewzeit. Bloß einmal ist sie kurz genervt – weil sie ihren quietschenden Stuhl gegen einen tauscht, der ebenfalls knarrt.

Frau Hoss, es heißt Sie gingen gern auf den jüdischen Friedhof in Berlin, um Dostojewski zu lesen, stimmt das?

Nina Hoss: (lächelnd) Es ist schon ein bisschen länger her, dass ich da Dostojewski gelesen habe. Aber ich bin gerne dort, das stimmt. Der Park bei mir in der Gegend ist zwar schön, geht mir aber auch auf den Keks, weil er so voll ist. Deswegen habe ich irgendwann den jüdischen Friedhof für mich entdeckt. Er strahlt auf mich eine unglaubliche Ruhe aus, und ich mag, dass er ein kleines Chaos in sich birgt. Es wuchert wild und überall liegen Steine auf den Gräbern. Das hat etwas fast schon Kreatives. Zu Schauspielschulzeiten habe ich dort die russischen Autoren gelesen, weil mir das stimmig erschien. Wenn ich heute hingehe, dann eher, um den Gedanken freien Lauf zu lassen.

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