Monika Hohlmeier

Monika Hohlmeier

„Wenn Sie ein Zebra sind, fragen Sie sich auch nicht, warum Sie Streifen haben.“

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09.04.2014. Das Telefon klingelt, eine sehr höfliche Vorzimmerdame verbindet mit Monika Hohlmeier, die sich gerade in Brüssel aufhält. Gut einen Monat vor der Europawahl hat sie viele Termine, nimmt sich aber Zeit, um äußerst auskunftsstark über ihre Kindheit zu berichten, die durch die politische Stellung des Vaters nicht zu vergleichen ist mit einer normalen, wie sie sagt. Ihre Fröhlichkeit hat sich Hohlmeier immer bewahrt, während unseres Gespräches gibt sie sich entspannt und lacht wahnsinnig viel. Im Gespräch erfahren wir von einer Kindheit mit Maschinenpistolen, der bayerischen Naturgewalt ihres Vaters und über Erlebnisse als „First Daughter“ Bayerns.

Frau Hohlmeier, mit welchem Gefühl landen Sie eigentlich auf dem Flughafen Franz Josef Strauß in München?

Monika Hohlmeier: (lacht) Einerseits ist es normaler Alltag, denn ich lande oft am Flughafen Franz Josef Strauß, aber ich erinnere mich noch gut an die Jahre, in denen er heftig diskutiert wurde und dann auch entstanden ist. Heute ist er einer der modernsten und schönsten Flughäfen der Welt. Was man bei der Planung und dem Bau eines Flughafens alles falsch machen kann, sieht man ja in Berlin. Bayern hat seinen Flughafen geplant, umgesetzt und an dem Tag gestartet, der gemäß Planung vorgesehen war. (lacht) Es erfüllt mich immer mit Stolz, dass offensichtlich in Bayern die Uhren doch manchmal anders gehen. Ich werde übrigens vielfach immer noch auf die Namensgebung angesprochen, und wenn über die Lautsprecher „wir landen jetzt auf dem Flughafen Franz Josef Strauß“ tönt, dann finde ich das schön.

Wegen seines Wirkens wurde Ihr Vater in Bayern teilweise sehr verehrt, im Rest der Republik aber auch verachtet. Wie erklären Sie sich heute, dass die Reaktionen, die er auslöste, immer in die Extreme gingen, positiv wie negativ?

Die Zeit, in der mein Vater Politiker war, war von politischen Extremen sehr viel stärker geprägt als vielleicht zur Jahrtausendwende. Die 60er- und 70er-Jahre brachten viele politische und ideologische Auseinandersetzungen über das Thema Freiheit oder Sozialismus mit sich. Die Kombination aus Charisma, intellektuellen Fähigkeiten, Empathie und brillanter Rhetorik einer besonderen historischen Persönlichkeit, das machte die Faszination Franz Josef Strauß aus. Die Gegner hingegen waren immer verzweifelt ob dieser unglaublichen Rhetorik und politischen Schärfe.

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