Michael Martin
„Reisen hilft – unterwegs kann ich mein Leben von außen betrachten.“
Zur Person
Michael Martin (geboren am 14. Juli 1963 in München) ist das erste von zwei Kindern einer Gymnasiallehrerin und eines Bauingenieurs. Er wuchs in Gersthofen nördlich von Augsburg auf. Als Teenager verguckte er sich in der örtlichen Stadtbibliothek in einen Bildband über das Universum – so sehr, dass er sein Zimmer mit den Seiten aus diesem Buch tapezierte. Mit seinem Schulfreund Achim Mende baute er auf dem Dach der elterlichen Garage eine Sternwarte aus Baubrettern. In den Sommerferien 1980 brachen die Jungs mit ihren Fernrohren und Mofas nach Marokko auf, um dort den Südhimmel beobachten zu können. Seinen ersten Diavortrag hielt er nach der Rückkehr, damit hatte Michael Martin seine Berufung als Weltreisender und Fotograf gefunden. Quasi berufsbegleitend hat er zum Geografen diplomiert. Seit über 35 Jahren berichtet er über seine Reisen, veröffentlichte 30 Bildbände und Bücher, hielt über 2.000 Vorträge und produzierte mehrere Fernsehfilme. Sein vorletztes Buch „Planet Wüste“ wurde als Wissensbuch des Jahres 2016 ausgezeichnet. Mit seinen Multivisions-Veranstaltungen ist er im gesamten Bundesgebiet unterwegs. Er hat zwei erwachsene Kinder und lebt mit seiner Frau in München-Pasing.
21. Juli 2022, München. Wer spät dran ist, dem kann der Himmel schon mal einen Streich spielen. Auf dem Rad gerate ich in ein Gewitter und stehe anschließend pudelnass vor der Tür des Reihenhauses des weltgereisten Fotografen und Diavortragskönigs Michael Martin im Münchner Stadtteil Pasing. Der Gastgeber bringt ein Handtuch und fischt ein trockenes T-Shirt mit BMW-Motiv aus seinem Kleiderschrank: „Sonst ist man sehr schnell erkältet.“ Wir nehmen das in dieser Woche mal wieder extreme Sommerwetter sowie seinen neuen Bildband „Terra“ zum Anlass für ein Gespräch über das Klima in Mitteleuropa und in der übrigen Welt – und schließlich über seinen persönlichen Weg, der 1980 mit einem Mofa-Trip in Marokko begann.