Michael Haneke

Michael Haneke

„Meine Filme sind Sprungschanzen – fliegen muss der Zuschauer.“

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  • Andy Rumball
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Zur Person

06.05.2008, Berlin. Der österreicherische Filmemacher Michael Haneke steht nicht gern im Mittelpunkt: Als er das Stativ in der Hand des Fotografen sieht, gefriert für einen Moment sein Lächeln. „Ich fürchte, wir haben da ein Problem“, sagt der Regisseur von „Funny Games“ in breitestem Wiener Schmäh, der nicht weniger formvollendet ist als seine Arbeiten. Schließlich lässt er sich immerhin während des Gespräches ablichten.

Herr Haneke, wie reagieren Sie persönlich, wenn Sie von einem Verbrechen wie dem von Amstetten durch die Medien erf...

Michael Haneke: (fällt ins Wort) ... ah, über das mag ich nicht reden.

Es geht mir gar nicht so sehr um den Fall selbst, sondern um Ihre Haltung zu der Art der Berichterstattung, die eine menschliche Tragödie zum Schauspiel aufbläst. Da Sie oft davon sprechen, dass wir den ästhetisierten Medien-Abglanz zunehmend mit der Realität verwechseln, muss Ihnen das doch den Magen umdrehen.

Sehen Sie, nicht einmal dazu kann ich etwas sagen, denn ich schaue nicht fern; so was schon gar nicht. Meine Kommunikation mit der Welt ist derzeit auf ein bisschen Zeitunglesen im Flugzeug limitiert.

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