Matt Damon
„Das Rezept, Erfolg zu behalten, besteht darin, ihn ständig aufs Neue zu riskieren.“
Zur Person
Matthew Page Damon wurde am 08.10.1970 in Cambridge/Massachussetts in wohlhabende Verhältnisse hinein geboren. Schauspieler Ben Affleck, ein entfernter Cousin, war von Kindesbeinen an sein engster Freund. Schon in der Schule spielte er in diversen Theatergruppen, während seines Englisch-Studiums in Harvard geriet sein erster größerer Film „Geronimo“ zum Erfolg, woraufhin er sein Studium abbrach und nach Los Angeles zog. Sein Durchbruch gelang ihm mit „Mut zur Wahrheit“ an der Seite von Denzel Washington. Gemeinsam mit Affleck hatte Damon das Drehbuch zu „Good Will Hunting“ geschrieben, jahrelang suchten sie nach einem Studio, das den Stoff verfilmt – am Ende schlug ‚Miramax’ zu, Affleck und Damon bekamen einen Golden Globe und einen Oscar für das Drehbuch. Seither läuft Damons Karriere wie geschmiert, seit 1998 spielt er jährlich in mindestens zwei weltweit erfolgreichen Filmen mit. Darunter „Der Soldat James Ryan“ (1998), „Dogma“ (1999), „Der talentierte Mr. Ripley“ (1999), „Die Bourne Identität“ (2002), „Brothers Grimm“ (2005), „Departed“ (2006) und die „Ocean’s“-Reihe (2001-2007). Zuletzt sah man ihn 2014 in „Monuments Men“. 2005 heiratete Damon Luciana Barroso, mit der er drei Töchter hat; eine weitere Tochter Barrosos adoptierte Damon. Die Familie lebt in Los Angeles.
08.02.2014, Berlin. Er ist Hollywoods lässiger Typ von nebenan, dabei aber nicht unglamourös: Matt Damon besitzt ein kumpelhaftes Image. Und er wird ihm gerecht. Seine Körpersprache ist burschikos-natürlich, sein Blick offen, entspannt sucht er Augenkontakt. Ähnlich natürlich spricht er von den „Fuck you“-Momenten seiner Karriere, den amourösen Schocks seines Lebens und den Lektionen, die er beim Pokern lernte.
Mr. Damon: Anders als viele Ihrer Star-Kollegen mussten Sie lange auf den großen Sprung in Hollywood warten. Erst mit 27 wurden Sie dank „Good Will Hunting“ schlagartig berühmt...
Matt Damon: Ja, und ich sage Ihnen was: Zum Glück hat das alles ein bisschen gedauert. Mein Bruder hat die Theorie, dass du emotional verkümmerst, sobald du zum Star wirst. Denn ab diesem Zeitpunkt hört die Welt auf, normal auf dich zu reagieren. Ich hatte also noch Zeit, ein bisschen erwachsener zu werden. „Good Will Hunting“ war dann ungefähr so, als hätten mein bester Freund und ich die Lotterie gewonnen.
Sie sprechen von Ben Affleck, der vor seinem Oscar-Gewinn mit seinem Regieprojekt „Argo“ einige harte Zeiten erlebte. Hatten Sie erwartet, dass ihm ein solches Comeback gelingt?
Ich wusste es, und ich fand es sehr frustrierend, als sich die ganzen Leute so genüsslich über ihn den Mund zerrissen. Denn ich kenne ihn ja als talentierten Menschen. Er musste einiges einstecken, und manches davon auch zu Recht, was er selbst zugibt. Aber als Schauspieler hast du eben nur bedingt Kontrolle darüber, wie gut ein Film wird. Wir haben einen gemeinsamen Agenten, und der erzählte mir, wie er sich vor rund acht Jahren mit Ben zusammensetzte. Er hatte einen neuen Film, und die erste Vorführung verlief schrecklich. Und unser Agent sagte ihm: „Das wird eine Katastrophe. Lies keine der Kritiken, sie werden dich zerreißen. Das ist jetzt der absolute Tiefpunkt. Aber ab dem heutigen Tag werden wir anfangen, von ganz unten wieder hochzusteigen.“