
Martina Gedeck
„Ich möchte keine Garantien geben.“
Zur Person
Die 1961 in München geborene Berlinerin erblickte 1988 unter Spielleitung von Domink Graf zur ersten Mal das Licht eines Filmsets. Rund fünf Jahre später ist Martina Gedeck fester Bestandteil der immens erfolgreichen All-Star-Ensemble-Filme „Der bewegte Mann“, „Stadtgespräch“ und „Rossini“. Im neuen Jahrtausend wird aus Martina Gedeck „die Gedeck“: ihre weibliche Hauptrollen in „Bella Martha“ (Deutscher Filmpreis), „Hunger auf Leben“ (Deutscher Filmpreis) und „Das Leben der Anderen“ (Auslands-Oscar 2006) begeistern Kritik und Publikum und machen die Schauspielerin auch international bekannt. Martina Gedeck lebt in Berlin.
15.07.2006, München. Auf der Dachterrasse des Hotel Palace nimmt Martina Gedeck ihre Sonnenbrille ab, zieht die fliederfarbenen Schuhe aus und trinkt entkoffeinierten Kaffee. Je länger das Interview dauert, desto mehr verfällt sie in bayerischen Dialekt. Sie lacht gern und gibt sich keine Spur divenhaft.
Frau Gedeck, erinnern Sie sich an Augenblicke, in denen Sie dachten: Hätte ich mich doch bloß anders entschieden?
Martina Gedeck: (überlegt) Bevor ich mir nicht sicher bin, entscheide ich nichts. Das zieht nach sich, dass es Wochen, manchmal sogar Jahre dauern kann, bis ich mich zu einer Entscheidung durchringe. Während dieser Phase tauchen bei mir Zweifel auf. Momente, in denen ich wackelig werde und denke: Ist das jetzt der richtige Schritt? Will ich das wirklich oder könnte ich mir das eigentlich sparen? Im Nachhinein bin ich aber immer ganz froh über meine Entscheidungen.
Was war die letzte große Entscheidung, die Sie getroffen haben?
Umzuziehen. Ich habe sehr lange gebraucht – etwa fünf Jahre – bis ich beschlossen habe, das in Angriff zu nehmen.