Mark Constantine

Mark Constantine

„Nicht auf Geld kommt es an, sondern auf Ideen.“

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24. Juli 2017, Poole. Die Wettervorhersage hatte sonniges, leicht bewölktes Wetter angekündigt. Auf Starkwind waren wir hingegen weniger vorbereitet. Am Hafen der südenglischen Stadt wartet Mark Constantine bereits, der fast zwei Meter große Unternehmer fällt schon von Weitem auf. In seiner Heimat nennt man den Gründer der alternativen Kosmetikkette „Lush“ den „Seifenmillionär“, nur wenige Schritte entfernt vom Hafen hat er vor 22 Jahren seinen ersten Laden eröffnet. Auf rund 225 Millionen Euro wird sein Vermögen geschätzt. Doch der Mann, der sich fast alles leisten könnte, hat ein bescheidenes Hobby: „Birdwatching“ ist seine größte Leidenschaft, daher geht es mit dem Boot bis nach Brownsea Island, der Heimat vieler Vogelarten.

Mr. Constantine, Sie sind hier ganz in der Nähe aufgewachsen. Wie hat sich das Leben hier an der Küste in den vergangenen Jahren verändert?

Ich bin in Sutton aufgewachsen, nur unweit von Poole. Wenn ich früher hierherkam, konnte man es vor lauter Moskitos kaum aushalten. Heute hingegen gibt es kaum noch Insekten. Dieses Insektensterben ist für mich eines der größten Rätsel unserer Zeit. Es findet überall auf der Welt zugleich statt, selbst hier, wo sich in der Umgebung überwiegend Naturschutzgebiete befinden und keine größere Agrarindustrie ansässig ist. Das ist beängstigend. Okay, wir kennen einige der Ursachen für dieses große Sterben, der Einsatz von Pestiziden oder Herbiziden auf unseren Feldern zum Beispiel. Aber das alleine kann es nicht sein. Es gibt noch etliche weitere Ursachen, die wir noch nicht einmal ansatzweise erforscht haben. Hier muss dringend etwas passieren. Das gilt auch für die Auswirkungen der Konservierungsstoffe in vielen der Produkte.

Zum Beispiel in denen der Beauty-Industrie.

Ja, nahezu jedes Schönheitsprodukt enthält Konservierungsstoffe. Und diese Stoffe haben eine Auswirkung auf die Umwelt. Sie gelangen in unser Wasser, dort werden sie von den Fischen aufgenommen. Doch was passiert dann? Warum wird so etwas nicht ausgiebig untersucht? Diese Rückstände werden ins Wasser gespült, und wir sind so vermessen zu glauben, dass dieser Vorgang keinen oder nur einen geringen Einfluss auf unsere Umwelt haben könnte? Das erscheint mir arg leichtgläubig zu sein.

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