Marissa Mayer

Marissa Mayer

„In der Zukunft wird Google noch mehr über Sie wissen.“

Zur Person

06.12.2005, Zürich. Die in einem repräsentativen Gründerzeit-Bau untergebrachte Europa-Zentrale des Web-Giganten Google verströmt gediegene, aber juvenile Geschäftigkeit. Konzern-Visionärin Marissa Mayer ist eigentlich hier, um neues Personal einzustellen. Sie redet ohne Punkt und Komma: selbstbewusst, von der Sache überzeugt, faktensicher.

Mrs. Mayer, in Deutschland gibt es folgendes Sprichwort: „Wer sucht, der findet.” Trifft diese Aussage zu, wenn man sie auf Ihr Metier anwendet?

Marissa Mayer: Jedenfalls wünschen wir uns das und behaupten es auch gerne. Denn hätten wir keine zufriedenen Nutzer, wären wir kaum so schnell gewachsen. Es muss eine geradezu elektrisierende Erfahrung sein, ein paar Begriffe in eine Suchmaske einzugeben – und im besten Falle exakt die Ergebnisse zu erhalten, die man sich im Vorfeld erhofft hatte. So etwas merken sich die Leute.

Was genau bewog Sie 1999 dazu, ausgerechnet bei einem Start-Up wie Google einzusteigen? Mit Ihrem exzellenten Stanford-Abschluss hätten Sie damals überall anfangen können.

Die Leute dahinter! Dass eine Handvoll Menschen derart überzeugt waren von ihrer Idee, dass sie dich förmlich überrannten mit ihrem Enthusiasmus. Ich habe mich seit jeher am liebsten mit Menschen umgeben, die mich mental oder auf andere Weise forderten. Schon während meiner Highschool-Zeit in Wisconsin entschied ich mich dafür, als Volleyballerin lieber bei den Älteren auf der Bank zu sitzen, statt mit anderen Anfängern zu spielen. Ich wollte schon immer lernen, schneller besser werden als andere. Die Google-Gründer Sergey Brian und Larry Page boten mir exakt das. Der Teppich ihres Büros mochte aussehen, als sei er seit Monaten nicht gereinigt worden, doch ihre Vision war brillant. Und: Es gab Softdrinks umsonst! (lacht) Mir war klar: Entweder wird dieser Haufen Spinner dein Verhängnis – oder das Beste, was dir je passiert ist.

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