Marie Bäumer

Marie Bäumer

„Wenn man könnte, wollte man mehr und anders.“

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07.02.2005, in einem kleinen Seitenstraßencafé in Hamburg: Mit Marie Bäumer betritt ein funkelndes Energiefeld die Szene, das Sätze sprudelt, Gedanken modelliert und blutegelgleich am Gespräch klebt. Selbst dreieinhalb Stunden später hat man das Gefühl, ihr noch ewig zuhören zu können.

Marie, man kennt Sie vorzugsweise aus leichten und komischen Rollen. Neulich gab es in Hamburg aber noch einmal Gelegenheit, Sie in Oskar Roehlers filmischem Beziehungs-Hardcore „Der alte Affe Angst“ zu erleben. Die Zuschauer im Kino waren allesamt komplett erschüttert und so still wie auf einer Beerdigung.

Marie Bäumer: Das passiert jedes Mal, die Reaktionen sind immer sehr vehement. Bei der Berlinale haben viele im Kino geweint – das muss man erst mal erleben! Da kamen Menschen auf mich zu und meinten: „Wie kannst du dich auf diesen Typen einlassen!“ Offenbar hat der Film auf sie so unmittelbar gewirkt, dass da überhaupt keine Unterscheidung zum realen Leben mehr stattfand. Andere mussten an der Bar mit Alkohol beruhigt werden.

Ist die pure Improvisation, wie sie Oskar Roehler bei den Dreharbeiten teilweise forderte, das Schönste an der Schauspielerei?

Ich mag es, aber es gibt eine Menge Schauspieler, denen das nicht so liegt. Improvisation ist eher das Glück des Wurfes. Das kann auf den Punkt genau gelingen, man kann aber auch daneben liegen. Darin liegt natürlich viel Kraft und Reiz. Auf jeden Fall verlangt die Freiheit der Improvisation einiges an Risikobereitschaft.

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