Malaika Mihambo
„Im Sport zeigt sich ein generelles Problem der Leistungsgesellschaft.“
Zur Person
Malaika Mihambo (geboren am 3. Februar 1994 in Heidelberg) fällt als Schülerin mit Bestleistungen in der Leichtathletik auf. Neben dem Weitsprung sticht sie auch im Sprint heraus. Nach mehreren Jugendmeistertiteln erzielt sie 2013 als Juniorin im Weitsprung bereits bessere Ergebnisse als viele erwachsene Konkurrentinnen. Fünfmal gewinnt sie die Deutschen Meisterschaften, wird Europameisterin, Weltmeisterin – und in diesem Sommer auch Olympiasiegerin. Auch neben Tartanbahn und Sandgrube ist Malaika Mihambo überaus aktiv. Ihrem Uni-Abschluss in Politikwissenschaften ließ sie ein Studium der Umweltwissenschaften folgen.
25. August 2021, Heidelberg. Zwei Tage ist es her, dass sich Malaika Mihambo ins Goldene Buch ihrer Heimatstadt eintragen durfte, im großen Saal des Rathauses. Dass sie ihre nicht ganz leserliche Signatur nachziehen musste und dabei die Tinte verschmierte, sah man ihr nach. In Heidelberg, das merkte man nicht nur bei diesem Termin, ist man ungeheuer stolz auf sie. Natürlich wegen der Goldmedaille, die sie aus Tokio mitgebracht hat. Zudem weil sie jetzt sogar ihre Pläne beerdigt hat, fortan in den USA zu trainieren. Malaiko Mihambo gibt sich – im Rathaus wie in unserem Gespräch – professionell. Sie ist nicht die exaltierte Athletin, die mit ihren Goldgefühlen in die Öffentlichkeit muss. Manchmal lächelt sie. Dahinter jedoch scheint sich eine tiefe Ernsthaftigkeit zu verbergen.
Malaika Mihambo, Sportler, insbesondere Fußballer, nutzen bei Interviews gerne bestimmte Floskeln. Bei den Olympischen Spielen fiel eine auf, weil man sie in fast jedem Interview von Goldmedaillengewinnern hörte. Was glauben Sie, welche das war?
Gute Frage, verraten Sie’s mir!
„Ich hab das noch gar nicht realisiert. Ich glaub, so richtig verstehe ich das erst in ein paar Wochen.“
Ja, das stimmt!