Luisa Neubauer

Luisa Neubauer

„Ich trage große Verantwortung und bin mir dessen sehr bewusst.“

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  • Jewgeni Roppel
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Zur Person

24. Oktober 2019, Göttingen. Auf dem Weg zum vereinbarten Treffen klingelt das Handy. Ob es spontan möglich wäre, das Gespräch mit Luisa Neubauer etwas nach vorne zu verlegen, ihr sei ein Termin dazwischengekommen. Kein Problem. Luisa Neubauer, so scheint ist, ist derzeit 24 Stunden in Dauerkommunikation. Mindestens fünf Mal klingelt während des Gesprächs ihr Handy, das Fernsehen ruft an, die Uni meldet sich, dutzende Nachrichten prasseln in den Posteingang, sogar die Göttinger Polizei hat Fragen. Neubauer ist das unangenehm, sie entschuldigt sich mehrfach, lässt das Gerät aber an – zu wichtig seien die Nachrichten, sehr zeitintensiv sei ihr Job als Klimaschutz-Aktivistin. Das Handy hat sogar einen externen Zusatz-Akku, einer allein würde den Tag nicht überstehen. Geht es im Interview in die Tiefe, blendet sie die Alltags-Hektik jedoch gekonnt aus. Es entwickelt sich ein Gespräch über Schlafmangel und Rhetorik, die Demo-Orga per WhatsApp und das beklemmende Gefühl, eine andere Studienzeit zu erleben als viele Generationen vor ihr.

Frau Neubauer, wenn man Sie in zehn Jahren nach Ihrem Beruf im Jahr 2019 fragt, was würden Sie antworten?

Ich bin derzeit ganz klar Aktivistin und Autorin.

Nicht auch Studentin? Sie haben nach diesem Gespräch einen Termin in der Uni Göttingen.

Ich würde mich gerne auch als Studentin bezeichnen können. Aktuell sehe ich mich allerdings nicht als solche, leider. Ich arbeite daran, habe derzeit allerdings zu viel um die Ohren.

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