Katja Kipping
„Ich hatte immer den Ehrgeiz, zu hinterfragen, was als fleißig und engagiert gilt.“
Zur Person
Katja Kipping (geboren am 18. 01. 1978 in Dresden) engagierte sich mit Beginn ihres Studiums im sogenannten „Protestbüro“ an der TU Dresden und trat der Partei des demokratischen Sozialismus (PDS) bei, für die sie im Alter von 21 Jahren in den sächsischen Landtag einzog. 2007 war sie an den Fusionsverhandlungen zwischen PDS und der Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit (WASG) zur neuen Partei Die Linke beteiligt, deren stellvertretende Vorsitzende sie wurde. Seit 2012 steht sie der Partei gemeinsam mit Bernd Riexinger vor. Mit dem Parteitag, der vom 30. Oktober bis 1. November dieses Jahres in Erfurt stattfinden wird, werden beide aus ihren Ämtern scheiden. Kipping ist verheiratet und hat eine Tochter.
16. September 2020, Berlin. Katja Kipping führt das geschäftige Leben einer Parteivorsitzenden: Sie verspätet sich zum Interview, da die vorangehende Pressekonferenz Überlänge hatte. Im August verkündete Kipping ihren Rückzug von der Parteispitze. Am Telefon wirkt sie komplett mit sich im Reinen. Sie spricht ebenso abgewogen wie gewohnt engagiert – und versichert gleich zu Beginn, dass sie eigentlich viel zu viele Pläne und Ideen habe, um über das Aufhören zu sprechen. Wir versuchen es trotzdem.
Katja Kipping, womit haben Sie heute Ihren Tag begonnen?
Ich habe beim Zähneputzen die Nachrichten gehört.
Haben Sie immer die gleiche Routine, oder ist jeder Tag neu?
Der Tag beginnt immer so. Je nachdem, wie eng der Zeitplan ist, arbeite ich dann noch ein bisschen, bevor ich meine Tochter wecke.