Karsten Jahnke
„Die wahren Großverdiener der Live-Branche sind Leute wie Reinhard Mey.“
Zur Person
Karsten Jahnke wurde am 22.11.1937 in Hamburg geboren und absolvierte nach der Schule eine Ausbildung zum Im- und Exportkaufmann. Nach einem von ihm organisierten Jazz-Band-Ball fand Jahnke Gefallen an der Planung und Durchführung von Konzertveranstaltungen. Aus dem anfänglichen Hobby wurde 1969 ein Vollzeitjob, drei Jahre darauf die Karsten Jahnke Konzertdirektion. Seither gibt es kaum einen internationalen Megastar, den der Jazzfan nicht früher oder später auf Deutschlandtour geschickt hätte. Heute veranstalten und betreuen Jahnke und sein familiär geführter Mitarbeiterstab zwischen 700 und 1.000 Events pro Jahr. Karsten Jahnke ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt in Hamburg.
15.01.2008, Hamburg. Dass der Konzerveranstalter Karsten Jahnke nicht gerne fotografiert wird, ist unschwer zu erkennen. Sichtlich angespannt lässt der Mann, der seit beinahe einem halben Jahrhundert Gigs plant, das Prozedere über sich ergehen. Bei einer Tasse Tee in seinem Büro zwischen Memorabilien und goldenen Schallplatten taut er auf. Über ein sich wandelndes Geschäft weiß Jahnke ebenso viel zu erzählen wie über meuternde Klassik-Fans.
Herr Jahnke, Sie haben einmal Ihre Gutmütigkeit als Ihren größten Fehler bezeichnet. Was ist daran falsch?
Karsten Jahnke: (lacht) Im Veranstaltungswesen kann Gutmütigkeit schnell ausgenutzt werden, auf jeder Ebene. Ich habe einige Konzerte allein deshalb veranstaltet, weil ich einen Künstler über alle Maßen schätze – wider besseres Wissen um seine relative Unpopularität. Menschlich wäre das ja kein Makel, sondern eher ein Pluspunkt. Aus wirtschaftlicher Sicht ist das ein Fehler.