Julie Delpy
„Frauen sind nun mal zweifelnde Geschöpfe.“
Zur Person
Julie Delpy wurde 1969 als Tochter des Schauspieler-Paares Marie Pillet und Albert Delpy in Paris geboren. 1984 gab sie ihr Leinwanddebüt in Jean-Luc Godards Krimi-Komödie „Detective“. Anfang der Neunzigerjahre avancierte sie durch die Dramen-Trilogie „Drei Farben: Blau/Weiß/Rot“ zur jüngsten französischen Film-Diva. Gleichzeitig lernt sie bei Volker Schlöndorffs „Homo Faber“ die USA kennen und schätzen. 1990 zieht sie nach New York, 2001 wird sie US-Bürgerin. 2009 bekommt sie mit dem deutschen Filmkomponisten Marc Streitenfeld einen Sohn, den sie seit 2012 alleine in L.A. und Paris erzieht.
22.10.2007, Los Angeles. Julie Delpy legt die Füße hoch und spricht dann mit Begeisterung, Verve und großem Tempo. Sie gibt sich aufrichtig, bodenständig und gerade heraus – selbst bei persönlichen Fragen.
Miss Delpy, geben Sie gern alles für eine Aufgabe?
Julie Delpy: Gern nicht unbedingt, aber es muss meistens sein, weil die Ergebnisse sonst nicht überzeugen.
Ich frage, weil Sie für Ihren Film „2 Tage in Paris“ neben der Hauptrolle auch das Drehbuch, die Regie, die Produktion, den Schnitt sowie die Zusammenstellung des Soundtracks übernahmen. Das war vermutlich die bislang größte Herausforderung Ihres Lebens, oder?
Mit Sicherheit. Es wäre vermessen zu behaupten, ich hätte für alles Talent, aber am Ende liefen diese ganzen Stränge doch recht leicht zusammen. Was mir – da bin ich eben eine typische Frau – zuweilen Probleme bereitet, sind technische Fragen. Ich kann zwar mit der Technik eines Schnittplatzes umgehen, wenn dann aber mal der Computer abstürzt, sitze ich davor wie das Kaninchen vor der Schlange.