Julianne Moore

Julianne Moore

„Ruhm ist gefährlich“

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Zur Person

Cannes, Marriott Hotel. Julianne Moore ist ein wandelnder Widerspruch. Bei ihrer Arbeit stürzt sie sich ohne Rücksicht auf Verluste in die extremsten Rollen, scheut keine Hässlichkeit, aber zum Interviewtermin kommt sie mit Schmuck behängt, wirkt wie das klassische Wesen aus einer Glamoursphäre. Andererseits lässt die 54-jährige keine divenhafte Distanz erkennen, plappert munter daher, bricht immer wieder kurz in Gelächter aus. Mit Ironie schildert sie die Absurditäten und Kalamitäten ihres Berufs, gibt Einblicke in das Hausfrauendasein eines Stars und in die Ängste einer sportlich Unbegabten.

Frau Moore, dank Ihrer Leistung in „Still Alice“ gelten Sie als Favoritin für den Oscar. Was halten Sie von solchen Preisverleihungen?

Julianne Moore: Ich finde sie absolut aberwitzig. Alleine der Verkehr rund um die Location ist meist so verrückt, dass man gar nicht mehr an den großen Glamour denkt. Vor den Oscars steckt man in der Regel eine Dreiviertelstunde im Stau fest. Die Leute sagen schnell: „Oh, sie ist ein Star.“ Tatsächlich bin ich aber nur ein Mensch wie jeder andere, der auf dem Rücksitz Däumchen dreht.

Könnten Sie demnach auf solche Veranstaltungen verzichten?

Nein, nein. Wie jeder Mensch bekomme ich gerne eine Bestätigung, wie sie mit so einer Nominierung verbunden ist. Und diese Veranstaltungen, bei denen man aufgedonnert in tollen Outfits im Blitzlichtgewitter steht, sind sehr unterhaltsam. Sie gehören zu unserer Branche dazu – genauso wie die ehrliche Kunst.

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