Jürgen Dollase

Jürgen Dollase

„Ich bin in jeden Ethno-Laden gelaufen, der ein exotisches Gewürz hatte.“

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12.06.2007, Mönchengladbach. Deutschlands renommiertester Gastronomiekritiker sitzt im Palace St. George-Restaurant und trinkt Wasser. In den Siebzigern war Dollase Kopf der Krautrock-Band Wallenstein und extremer Kostverächter, heute ein vehementer Verfechter der kulinarischen Intelligenz.

Herr Dollase, Sie veröffentlichen neben Ihren Kolumnen auch die Buchreihe „Die Kochuniversität“. In jeder Ausgabe widmen Sie sich einem Grundprodukt, wie etwa der Tomate, liefern das Know-how, um mündig einzukaufen und selbst zu kochen, sprich: Sie fangen praktisch bei Null an.

Jürgen Dollase: Das ist auch notwendig. Man muss im kulinarischen Bereich einfach mal neben sich treten und sich einer grundlegenden Prüfung unterziehen. Jeder, der sagt, er esse keinen Müll, sich aber andererseits mit durchschnittlichen Produkten durchschlängelt und keine vernünftige Nachfrage erzeugt, ist ein Täter. Nichtkonsum von guten Produkten ist genauso schlimm wie der Konsum schlechter Produkte. Eine Stadt wie Mönchengladbach hat es kürzlich geschafft, das letzte Refugium für den Einkauf einiger guter Produkte, die Lebensmittelabteilung eines Kaufhauses, auch noch abzuschaffen. Es ist hier für normale Konsumenten kaum möglich, ein vernünftiges Produkt zu kaufen.

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