Jude Law
„Sie haben das Recht, mich zu erschießen.“
Zur Person
Jude Law wurde 1972 in London geboren. Mit 17 Jahren schmiss er die Schule, um Profifußballer zu werden. Eine Knieverletzung machte dem Traum ein Ende. Stattdessen bekam er eine Rolle in der britischen TV-Serie „Families“. Seit 1992 ist er regelmäßig in Filmen und auch am Theater zu sehen. Zu seinen herausragenden Filmen gehören u.a. „Gattaca“ (1997), „Der talentierte Mr. Ripley“ (1999), „Unterwegs nach Cold Mountain“ (2003) – für den er zum Oscar nominiert wurde –, „Road to Perdition“ (2002), „Hautnah“ (2004), zwei „Sherlock Holmes“-Filme (2009 & 2011), „Anna Karenina“ (2012) und „Grand Budapest Hotel“ (2014). Nach seiner Scheidung von der britischen Schauspielerin Sadie Frost (2003), mit der er drei Kinder hat, war er u.a. mit Sienna Miller zusammen und hat mit zwei weiteren Frauen jeweils ein Kind. Zurzeit ist er mit der 29-jährigen Phillipa Coan liiert. Jude Law lebt überwiegend in London.
10.02.2014, Berlin. Früher konnte Jude Law verkniffen und bierernst wirken, aber diesmal zeigt er eine gerade zu überschwängliche Lockerheit – und Offenheit. Die Gründe dafür erschließen sich aus dem Gespräch, in dem er sein Lebensgefühl als 41-Jähriger reflektiert. Er erinnert sich an ätzende Etiketten, die man viel zu ernst nimmt, Verkrampftheiten seiner jungen Jahre, den Sexsymbol-Hype als Engländer in Hollywood. Und beschreibt, wie viel Freude es macht, heute Henry V. auf einer Theaterbühne oder einen besoffenen Safeknacker in einem Low-Budget-Film zu geben.
Mr. Law: Es ist 17 Jahre her, dass Sie in „Gattaca“ Ihren internationalen Durchbruch erlebten. Inzwischen sind Sie 41. Hat sich Ihre Einstellung zum Leben in manchen Punkten grundlegend gewandelt?
Jude Law: Eigentlich bin ich ja im besten Alter für eine Midlife Crisis, finden Sie nicht? (lacht)
Haben Sie denn eine?
Nein. Leider bedeutet das, dass ich bestimmte Dinge im Leben nicht mehr machen kann. Zum Beispiel einen Ferrari kaufen. Denn jeder wird sich denken: Der hat eine Midlife Crisis. Aber um Ihre Frage zu beantworten: es gibt schon eine Veränderung, und zwar, dass ich mir jetzt mehr Sorgen mache als früher.