Joel & Ethan Coen

Joel & Ethan Coen

„Es muss nicht immer schlecht sein, wenn man Leuten auf die Nerven geht.“

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22.09.2013, Cannes. Die Gebrüder Coen gehören zu den kreativsten Köpfen des Kinos. Mit ihrem schwarzen Krimi „Blood Simple“ gaben sie einst ihren Einstand. Inzwischen haben Ethan und Joel Coen, die ihre Filme stets gemeinsam schreiben, inszenieren und produzieren, 16 Werke abgeliefert. Für „Barton Fink“ holten sie in Cannes die Goldene Palme. Für „Fargo“ und „No Country for Old Men“ bekamen sie Oscars. Mit ihrem jüngsten Streich „Inside Llewyn Davis“ ernteten die Coens erneut großen Zuspruch von Presse und Zuschauern gleichermaßen. Erzählt wird die Geschichte eines ebenso talentierten wie erfolglosen Folkmusikers in den 60er Jahren, der unter anderem mit einer Katze allerlei Abenteuer erlebt. Im Gespräch verhalten sich die Brüder so, wie man es erwartet: kauzig, ironisch gebrochen, zwar informativ, aber wortkarg. Und sie spielen sich gegenseitig die Bälle zu – ganz so, wie man sich auch ihre Arbeit an einem neuen Film vorstellt.

Joel und Ethan, Katzenvideos sind der absolute Spitzenreiter auf YouTube, und auch in Ihrem Film „Inside Llewyn Davis“ spielt eine Katze eine bedeutende Rolle. Haben Sie sich von YouTube für Ihren Film inspirieren lassen?

Ethan Coen: Man macht es eben, weil die Leute diese Videos von süßen Katzen so sehr lieben. Menschen haben ein unglaubliches Verhältnis zu Katzen.
Joel Coen: Der Auftritt dieser Katze wird uns einen Blockbuster bescheren! (lacht)

Das mag sein. Wie ist die ernste Antwort auf die Frage?

Ethan Coen: Die Hauptfigur unterhält zu Menschen ganz komplizierte Beziehungen. Im Unterschied dazu verbindet ihn mit dieser Katze eine sehr einfache Beziehung – sie ist sozusagen das tierische Gegengewicht zur menschlichen Kompliziertheit.
Joel Coen: Man denkt sich das beim Schreiben alles so hübsch aus, doch dann wird man beim Drehen mit der harten Realität konfrontiert. Eine Katze vor der Kamera ist alles andere als ein Vergnügen.

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