Jasmin Riedl

Jasmin Riedl

„Die Erfolgsformel lautet: Content, Content, Content – und Mobilisierung.“

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Zur Person

16. Januar 2025, Berlin. Aus dem Fenster des Cafés nahe des Berliner Hauptbahnhofs kann man die Wahlplakate sehen, die erst seit wenigen Tagen hängen. Früher als erwartet wählt Deutschland am 23. Februar eine neue Regierung – und Politikwissenschaftlerin Jasmin Riedl behält mit ihrem Team im Auge, wie die Parteien über die sozialen Medien um Stimmen kämpfen. Sie erkläre dabei „schon mal wie ein Flipperautomat“, entschuldigt sie sich, wenn sie in vielen Nebensätzen mit Fachbegriffen aus Informatik und Sozialwissenschaften jongliert. Also gut, wie klingt er denn nun, der Wahlkampf im Jahre 2025?

Jasmin Riedl, kurz vor Weihnachten wussten wir endgültig, dass es vorgezogene Neuwahlen geben wird. Hat Ihnen das Ihr Weihnachtsfest versaut?

(lacht) Ich freue mich tatsächlich nicht über die Neuwahlen. Normalerweise planen wir in unserem Team fast ein Jahr vor der Bundestagswahl, Ergebnisse geben wir dann erst in den letzten Wochen an die Öffentlichkeit. Mit diesem nun deutlich kürzeren Vorlauf Millionen Social-Media-Posts auszuwerten und Sprachmodelle zu trainieren, ist eine große Herausforderung und erzeugt unheimlich Druck – die Daten sollen ja stimmen!

Für alle, die mit Ihrer Arbeit noch nicht vertraut sind – was genau machen Sie?

Verkürzt gesagt arbeite ich zu allem, was sich unter dem Begriff „Politischer Wettbewerb“ zusammenfassen lässt. Wir zeigen die sachlichen, die emotionalen und auch die hässlichen Seiten des Wahlkampfs. Es geht da um die Sichtbarkeit von Frauen in der Politik, aber auch um Kampagnen rechtsextremer Gruppen. Im Rahmen des Forschungsprojekts SPARTA machen wir beispielsweise ein Live-Monitoring, wie sich Politiker im Wahlkampf zeigen. Welche Haltung drücken sie in ihren Postings aus? Wie sprechen sie übereinander?

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