Jacques Villeneuve

Jacques Villeneuve

„Was bitte soll an mir tragisch sein?“

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08.06.2006, Silverstone Racing Ground. Jacques Villeneuve, das einstige Enfant Terrible der Formel 1, sitzt im luxuriösen Fahrerlager von BMW Sauber. Es werden Häppchen gereicht. Als wir uns zum Gespräch zurückziehen wird rasch klar: So zackig wie der Kanadier Rennen fährt, ist auch seine Art zu reden.

Mr. Villeneuve, als Sie vor ein paar Jahren zu Ihrer Haltung zum Tod befragt wurden, antworteten Sie: „Ich fürchte den Tod nicht. Man muss mit ihm leben.“ Für diese Aussage haben Sie damals Kritik einstecken müssen. Nur: Kann man ein guter Rennfahrer sein, wenn man ängstlich ist?

Jacques Villeneuve: Nein, das ist absolut unmöglich. Was ich damals gesagt habe, bedeutet trotzdem nicht, dass ich heiß darauf wäre zu sterben. Der Tod ist nur, so banal das klingt, ein Teil unseres Lebens. Er ist das einzige, dessen wir Menschen uns absolut sicher sein können. Er wird kommen, eines Tages. Ich bin keiner dieser Spinner, die an die Grenze des Machbaren gehen, nur um zu schauen, wie weit sie es treiben können. Um diese Art von Kick geht es mir nicht.

Erinnern Sie sich an einen Moment Ihrer Karriere, in dem Sie sich sicher waren, Ihr letztes Stündlein hätte geschlagen? Wo Sie dem Tod quasi in die Augen gesehen haben?

Der Unfall in Australien vor ein paar Jahren war ein solcher Moment. Als ich abhob und mir bewusst wurde, dass ich frontal in Richtung Zaun flog, ging mir schon ziemlich die Pumpe. Mir war klar: Gleich macht der Kurs eine scharfe Rechtskurve, jetzt bist du dran. Wäre der Winkel lediglich einen Tick ungünstiger gewesen, hätte das durchaus böse enden können.

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