Ingrid Newkirk

Ingrid Newkirk

„Ich fände es spannend, wenn Menschen nach meinem Tod mein Fleisch essen würden.“

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  • Marzena Skubatz
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Zur Person

23.04.2016, Berlin. Was könnte man mehr geben, um für eine Sache einzutreten, als den eigenen Körper? Die britisch-amerikanische Aktivistin Ingrid Newkirk jedenfalls plant, Teile ihrer Leiche wahlweise grillen oder zu Regenschirmständern verarbeiten zu lassen. So will sie ihren Kampf für Tierrechte über ihren eigenen Tod hinaus fortsetzen. Vor 35 Jahren gründete Newkirk die Tierrechtsorganisation PETA. Nach wie vor hat sie ein großes Ziel: Der Mensch soll aufhören, Tiere als sein Eigentum zu betrachten. Im Hollywood Media Hotel am Berliner Kudamm erleben wir eine überaus höfliche Frau, die in jeder Sekunde mit unermüdlicher Vehemenz argumentiert – und dabei sogar ein Urheberrecht für Affen fordert.

Frau Newkirk, als wir hier ankamen, haben wir uns die Speisekarte des Hotelrestaurants angeschaut. Es gibt zahlreiche Angebote mit Fleisch und Fisch. Warum übernachten Sie nicht in einem veganen Hotel?

Ich kann überall essen und habe damit auch kein Problem. In dem Restaurant hier war ich gestern sogar. Es gab wunderbar frischen Salat mit Tomaten, Zwiebeln und Peperoni. Außerdem habe ich sehr leckere Nudeln ohne Ei gegessen.

Stört es Sie nicht, neben Menschen zu sitzen, die Fisch oder Fleisch essen?

Natürlich wäre es mir lieber, wenn Menschen die Tiere nicht für ihre Zwecke missbrauchen würden: für Kleidung, Nahrung, Möbel und Kosmetika. Ich finde es schmerzhaft, dass solche Dinge geschehen. Aber ich lebe nun einmal in der realen Welt. Ich habe selbst so gehandelt, bis ein netter Mensch mich darauf aufmerksam gemacht hat, was daran falsch ist. In Folge dessen habe ich mich entschlossen, mein Verhalten zu ändern. Viele Menschen haben sich mit der Frage, ob man Tiere essen sollte oder nicht, in ihrem Leben noch gar nicht beschäftigt. Deshalb unterstütze ich veganes Essen auch in nicht-veganer Umgebung.

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