Helge Schneider

Helge Schneider

„Es herrscht zu viel Kleinkariertheit.“

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Zur Person

8. Dezember 2022, München. Der große Multiinstrumentalist und Improvisationskünstler ist ein eher zierlicher Mann. Während unseres Gesprächs sitzen wir an einem riesigen Tisch in einem piekfeinen Hotel in München, Helge Schneider mit einem dampfenden Pfefferminztee in einer dünnen Porzellantasse vor sich. Dunkelblaue Jogginghose, dunkelblauer Grobstrick-Pulli. Sprießender Bart, ungekämmte Zottelmähne. Brille mit großem schwarzem Gestell – Modell: gealterter Entertainer à la Tony Bennett. Gesichtsausdruck entspannt, freundlich und interessiert. Schneider spricht ruhig und wirkt ernsthaft bemüht, aufrichtig zu antworten. Wenn er auf einzelne Fragen keine Lust hat, schweift er ab und scherzt, wobei sein Humor wie gewohnt so trocken ist, dass man ihn oft erst mit einigen Sekunden Verzögerung erkennt. Wenn überhaupt.

Helge Schneider, es ist das Jahr 1962. Im Saalbau in Essen findet der „Tag der Hausmusik“ statt. Sie sind sieben Jahre alt und spielen vor, aber es geht schief. Sie springen auf, hauen auf die Tasten und rufen: „Den Scheiß mache ich nicht!“

Ja, so bin ich heute noch.

Wie haben Ihre Eltern damals reagiert?

Verständnisvoll. Als Kind ist man ja so – zumindest als freies Kind. Mein jüngster Sohn Charly ist genauso. Er spielt Schlagzeug und wir treten manchmal zusammen auf. Einmal hatte er keine Lust mehr. Zur Pause legte er die Stöcke hin und wollte nicht mehr. Keinen Bock. Wir spielten dann ohne ihn weiter.

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