Hape Kerkeling
„Ich bin meine eigene Jukebox.“
Zur Person
Hans-Peter Kerkeling (geboren am 09. Dezember 1964 in Recklinghausen) ließ zum ersten Mal als 19-Jähriger von sich hören: Als Sänger der Gruppe Gesundfutter veröffentlichte er eine Platte mit grellen Liedern. Am Klavier saß damals Achim Hagemann, mit dem Kerkeling 1989 für Radio Bremen die Show „Total Normal“ konzipierte. Der erste Kinofilm „Kein Pardon“ gilt als Kultfilm. In den 90ern entwickelte und moderierte Kerkeling weitere Shows, bevor ihn gesundheitliche Gründe zu einer Pause zwangen. Er ging als Pilger den Jakobsweg, „Ich bin dann mal weg“, das Buch über den Trip, avancierte zum Bestseller – wie auch das autobiografische „Der Junge muss an die frische Luft“. Beide Bücher wurden sehr erfolgreich verfilmt. Zu seinem 50. Geburtstag trat er von der ganz großen Showbühne ab, im Herbst 2021 kommt er bei VOX mit zwei Sendungen zurück: einer Show zu seinem Katzenbuch „Pfoten vom Tisch“ sowie der mehrteiligen Reisereportage „Hape und die 7 Zwergstaaten“. Zuletzt erhielt Hape Kerkeling den Deutschen Fernsehpreis für sein Lebenswerk. Er lebt mit seinem Mann in Bonn.
15. September 2021, Köln. Am nächsten Tag wird Hape Kerkeling den Deutschen Fernsehpreis für sein Lebenswerk erhalten, doch spielt TV bei dieser Begegnung im Kölner Hyatt Hotel nur eine Nebenrolle: Hape Kerkeling hat ein Album aufgenommen, darüber möchte er reden. Kein Hörbuch, keine Comedy, sondern eine aufrichtige und persönliche Schlagerplatte mit Liedern über wilde Liebesabenteuer in Amsterdam und für die Oma. Kerkeling betritt den Raum mit einer Schale dunkler Trauben, schnell entwickelt sich ein Gespräch über die Entdeckung des authentischen Sängers, die Wertigkeit des Schlagers und das ABBA-Comeback, das, so viel sei verraten, ihn zu Tränen rührte.
Hape Kerkeling, vor wenigen Tagen hat in Frankfurt am Main das Deutsche Romantik-Museum eröffnet, das weltweit erste Haus, das sich dieser Epoche widmet. Würden Sie hingehen?
In Frankfurt, sagten Sie? Absolut, das würde mich sehr interessieren. Weil ich mich intensiv mit romantischen Dingen beschäftige. Und wenn man so will, dann ist „Ich bin dann mal weg“, mein erstes Buch, im weitesten Sinne romantische Literatur.
Inwiefern?
Na ja, das Beschauliche, die Natur, der Blick aufs Innere, der Aufbruch und das Ankommen – das sind ja alles Elemente, die auch in der Romantik sehr angesagt waren. Und mein neues Album beinhaltet tendenziell auch romantische und melancholische Lieder.