Golineh Atai

Golineh Atai

„Die Gesellschaft dürstet nach Wandel und Neuanfang!“

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Golineh Atai huscht mit Verspätung ins Bild des Videogesprächs. Eine wichtige Konferenz in der Kölner Zentrale des Westdeutschen Rundfunks, ihres Noch-Arbeitgebers – ab Januar 2022 leitet sie das ZDF-Büro in Kairo – hat sie aufgehalten. Doch die Journalistin legt schnell den Schalter um und erweist sich als offene, engagierte und kenntnisreiche Gesprächspartnerin. In ihrem neuen Buch porträtiert sie neun Frauen und deren Geschichten, Kämpfe und Lebenssituationen in einem Land, das hierzulande meist nur bei außenpolitischen Krisen in Erscheinung tritt: Iran.

Frau Atai, wie geht es den Frauen im Iran?

Das ist eine sehr allgemeine Frage! (lacht) Es kommt darauf an, welche Frauen in welcher Schicht, in welchem Stadtteil, in welchem Landesteil Sie meinen.

Das beantwortet direkt meine zweite Frage: Gibt es „die“ iranischen Frauen im Kollektivsingular überhaupt?

Natürlich nicht. (lacht) Wie ich auch in meinem Buch schreibe: Die Hijab-Kontrollen und die Sittenpolizei treten in Nord-Teheran wesentlich lascher auf als in Süd-Teheran. Selbstverständlich besteht erst recht ein enormer Unterschied zwischen den verschiedenen Landesteilen. Insofern haben es die Frauen in Nord-Teheran sowohl in materieller Hinsicht als auch mit Blick auf die Kontrollen am einfachsten.

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