
Giovanni Zarrella
„Ich liebe die Underdogs. Und ich liebe das Comeback.“
Zur Person
Giovanni Zarrella (geboren am 4. März 1978 in Hechingen, südlich von Stuttgart) ist das älteste von drei Kindern des Gastronomen-Ehepaares Clementina und Bruno Zarrella. Die Eltern betreiben heute ein Catering-Unternehmen in Köln. Schon als Kind träumt Giovanni Zarrella von einer Karriere als Sänger. Seine Lehre als IT-Systemkaufmann absolviert er pflichtschuldig, kurz arbeitet er bei Hugo Boss, dann nimmt er an der Castingshow „Popstars“ teil und wird 2001 zu einem der sechs Mitglieder der Siegerband Bro’Sis. Für eine Zeit ist er ein Casting-Superstar, nach vier Jahren löst sich die Gruppe jedoch auf. Zarrella bleibt in vielen Formaten in den Medien präsent, seine Karriere als Sänger kommt dagegen nicht in Schwung. Das ändert sich erst 2019 mit dem Album „La Vita E Bella“. Zwei weitere Erfolgsplatten folgen. Seit 2021 moderiert er im ZDF eine große Samstagabendshow. Seit 2005 ist er mit der deutsch-brasilianischen TV-Moderatorin Jana Ina verheiratet. Das Paar hat zwei Kinder.
10. März 2025, Köln. Giovanni Zarrella ist auf Sendung. Kaum betritt er den Raum in seiner Managementagentur, beginnt in hohem Tempo der Austausch. Erstes Thema ist das Beerenbuffet auf dem Tisch. Beeren seien gut für die Gesundheit, habe er von einem erkrankten Freund erfahren. Und auch der jüngste 2:1-Sieg seines Lieblingsfußballclubs AS Rom gegen Empoli ist sofort ein Thema. „Da geht noch was!“, meint Zarrella, dessen Lebendigkeit ansteckend ist. Das Gespräch dreht sich aber auch um die Zeiten, in denen es ihm nicht so gut ging. Weil wenig funktionierte, er mit sich und der Welt haderte. Seinen großen Traum aufzugeben, kam für den Sänger und Entertainer jedoch nicht infrage.
Giovanni Zarrella, es gibt auf Ihrem neuen Album „Universo“ zwei Überraschungen für Italo-Pop-Fans: Sie zitieren mit „I Like Chopin“ von Gazebo und „Vamos A La Playa“ von Righeira zwei große Hits. Was macht diesen Sound aus?
Als ich in den Achtzigern begonnen habe, Popmusik zu hören, ist dieser Sound durch ganz Europa geschwappt. Das Besondere an dieser Musik ist ihre eindeutige Motivation, etwas Positives bewirken zu wollen. Ein Italo-Pop-Song will entweder ans Herz oder in die Beine gehen, und wenn das Herz das Ziel ist, dann darf er auch ein bisschen wehtun, aber im Sinne eines schönen Schmerzes. Nach dem Motto: „Oh, wie schade, aber gut, dass ich das überhaupt erleben durfte.“
Zum Beispiel eine Urlaubsliebe, die nach drei Wochen zu Ende geht?
Ja. Oder generell eine verflossene Liebe, an die man gerne zurückdenkt. Italo-Pop ist eigentlich immer nostalgisch. Und: Er bedient eine Sehnsucht zu Italien. Viele Deutsche verbinden etwas mit diesem Land. Italo-Pop gibt dieser Verbundenheit einen Klang. Und er tut das ohne Hemmungen. Es darf dabei gerne kitschig zugehen, Italo-Pop schämt sich nicht dafür. Wenn man mit einem Lied ausdrücken möchte, dass man die eigenen Eltern über alles liebt und dass Mama die Größte ist, dann kann man das im Italo-Pop genau so singen. Niemand muss sich für seine positiven Gedanken verstecken. Und wenn man dann in einem Song ein Dutzend Mal über „Amore“ und „Passione“ singt, dann ist das eben so.