Fran Healy

Fran Healy

„Ich bin jemand, der Traurigkeit sehr unmittelbar erlebt.“

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04. September 2020. In Los Angeles ist es neun Uhr morgens, als Fran Healy den Skype-Anruf entgegennimmt – aufmerksam guckt der Sänger der schottischen Band Travis durch seine großen runden Brillengläser, ein Gähnen kann er sich aber mehrfach kaum verkneifen. Wir sprechen über einsame Orte und gigantische Städte, schottische Frauen und deutsche Teenager, die Bedeutung von Traurigkeit und sein schräges Interesse an „gesellschaftlichem Katastrophentourismus“, der jedoch an die Grenze geführt wird, sollte Trump tatsächlich wiedergewählt werden.

Mr. Healy, hat sich Ihr Verhältnis zur Traurigkeit in den vergangenen 20 Jahren geändert?

(grinst) Erste Frage – und man merkt auf der Stelle: Ich spreche mit einem deutschen Journalisten.

Woran?

In jedem anderen Land käme zum Einstieg irgendwas Unverfängliches. Bei euch Deutschen geht’s sofort zur Sache und in die Tiefe, mit einer Frage, über die man problemlos zehn Therapiesitzungen lang reflektieren könnte. Das Problem ist nur, dass ich auf Ihre Frage keine valide Antwort habe, weil ich darüber bislang noch nie nachgedacht habe. Darf ich Sie fragen, wie Sie auf diese Frage kamen?

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