Fatih Akin

Fatih Akin

„Meine Herkunft unterscheidet mich von den meisten deutschen Filmemachern.“

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  • Linda Rosa Saal
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Zur Person

27. Februar 2023, Hamburg. Nach einer krankheitsbedingten Verschiebung des ursprünglich angedachten Termins sitzt Fatih Akin beim zweiten Anlauf per Videocall montags um zehn zu Hause vor einem mächtigen Bücherregal und lauscht den Fragen. Jene drehen sich, analog zu seinem aktuellen Film „Rheingold“, um das Leben des Gangster-Rappers Xatar, um soziale Brennpunkte, Authentizität im Gangster-Rap-Milieu und die fehlende Chancengleichheit in der deutschen Gesellschaft. Akin spricht bedächtig und sucht manchmal nach dem passenden Begriff, korrigiert sich zuweilen auch selber, wenn er meint, einen noch besseren gefunden zu haben. Dabei blickt er einem durch den Bildschirm direkt in die Augen oder wiederkehrend in eine bestimmte Zimmerecke.

Fatih Akin, Sie waren während der diesjährigen Berlinale krank. Hat Sie das froh oder traurig gestimmt?

Ich kam da gerade aus Los Angeles, bin am Donnerstag vor der Berlinale gelandet und gleich am nächsten Tag nach Berlin gefahren, um bei der Vergabe des Goldenen Bären an Steven Spielberg für sein Lebenswerk dabei zu sein. Aber dann wurde ich krank – und das hat mich geärgert. Bei der Spielberg-Ehrung wäre ich gern gewesen. Wenn der schon mal in Berlin ist und damit gleich um die Ecke, ist das ein Ereignis, das man sich nicht entgehen lassen möchte.

Trotz der Erkältung haben Sie sich zu einigen Berlinale-Empfängen geschleppt. Ist das der Teil, der sich am meisten nach Arbeit anfühlt?

Das bringt es genau auf den Punkt. Klar, es macht auch Spaß, Bekannte zu treffen, und ich bin generell auch ein sehr neugieriger Mensch…

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