Elyas M‘Barek
„Ich will den Umstand, dass Leute mir zuhören, nutzen.“
Zur Person
Elyas M‘Barek (geboren am 29. Mai 1982 in München) ist Sohn eines tunesisch-stämmigen Programmierers und einer österreichischen Krankenschwester. M’Barek rebellierte auf mehreren Schulen, landete schließlich auf der Hauptschule, kämpfte sich bis zum Fachabitur wieder hoch. Ohne Schauspielausbildung erspielte er sich eine Rolle in der ARD-Serie „Türkisch für Anfänger“, die ihn 2006 bekannt machte. Mit seiner Lehrer-Rolle in „Fack ju Göhte“ wurde er zum Star und Vorbild der jungen Migranten-Generation. Die Kino-Trilogie ist die erfolgreichste Kinoserie, die es in Deutschland je gab. Lange bediente M’Barek das Rollenklischee des smarten Macho-Proleten mit ausländischen Wurzeln. Inzwischen spielt er immer öfter ernste Charaktere, deren Herkunft keine Rolle mehr spielt. 2017 berief ihn Angela Merkel in die Jury des Nationalen Integrationspreises. Er lebt in München.
17. Dezember 2018, München. Früher nervten ihn die Fragen nach seiner Herkunft. Ging es um Integration und seine Wurzeln, antwortete Elyas M‘Barek mit Sätzen wie: „Dieses Migrationsthema findet in meinem Leben nicht statt.“ Das ist nun vorbei. Der Sohn eines tunesischen Programmierers und einer österreichischen Krankenschwester ist einer der erfolgreichsten Schauspieler Deutschlands und bezieht politisch Stellung – gegen die AfD, aber auch gegen falsch verstandene Liberalität. Im Interview erzählt er von offenem Rassismus an der Tür zu einem edlen Club in Berlin-Mitte, spricht über seine Freundschaft zum Skandal-Rapper Farid Bang und erklärt, warum ein anderer berühmter HipHopper ihn als „Lutscher“ bezeichnet.
Herr M‘Barek, wären Sie ein guter Strafverteidiger?
Ich glaube schon. Ich wollte früher mal Anwalt werden.
Tatsächlich?
Ja, allerdings habe ich mir das immer sehr aufgeräumt vorgestellt.