Dörthe Eickelberg

Dörthe Eickelberg

„Gehe nur so weit, wie du heute gehen willst.“

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Zur Person

09. Juli 2021, Berlin. Dörthe Eickelberg ist – wie es in der Fachsprache der Surfer so schön heißt – „landlocked“, also an Land gefangen. Derzeit in ihrer Wahlheimat Berlin. Zum Glück steht der nächste Surftrip nach Frankreich aber bereits vor der Tür. Bis dahin tröstet sie sich mit dem vielen Grün in ihrer Wohnung über das fehlende Tiefblau des Ozeans hinweg. Am Telefon stellt sich schnell heraus, dass Surfen für Dörthe Eickelberg weit mehr als eine Sportart ist. Denn egal, ob sich das Gespräch um Feminismus, Älterwerden oder das Überwinden von Ängsten dreht – immer wieder führt der Weg zurück ans Meer.

Dörthe Eickelberg, Sie sind Moderatorin, Regisseurin, Dozentin und mittlerweile auch Autorin. Welche Rolle steht Ihnen am besten?

Ich glaube, am leichtesten fallen mir die darstellenden Rollen, also Moderationen oder Schauspiel. Das fühlt sich für mich überhaupt nicht nach Arbeit an. Was ich am Filmemachen oder beim Schreiben schätze, sind die gestalterischen Freiheiten sowie die Möglichkeit, Gefühle evozieren zu können. Außerdem ist es großartig, dass ich im Rahmen dieser Jobs reisen und neue Orte entdecken darf. Beim Schreiben wiederum finde ich toll, dass ich ortunabhängig arbeiten kann.

Warum fällt Ihnen das Schreiben schwerer als das Moderieren?

Weil ich bei Themen, die mir wichtig sind, einen großen Perfektionsanspruch besitze. Deswegen habe ich mich beispielsweise auch noch nie an das Mensch-Tier-Thema gewagt, obwohl mich das extrem beschäftigt. Ich lebe seit 25 Jahren vegetarisch, seit zehn Jahren vegan. Ich habe so viel dazu zu sagen, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen sollte. Das ist das Problem. Es kostet mich viel Überwindung, mich hinzusetzen und selbst ein Gerüst zu bauen, um meine Ideen in eine Struktur zu bringen, die sich filmisch oder literarisch umsetzen lässt. Stellen Sie sich vor, Sie haben ein wunderschönes Möbelstück bestellt – und müssen sich aber nun noch durch die Bauanleitung kämpfen. Da hat doch auch niemand Lust zu! (lacht)

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