Dirk Nowitzki

Dirk Nowitzki

„Der Druck ist weg.“

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  • Marina Weigl
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Zur Person

20. Juli 2019, Leverkusen. Lkw-Unfall, Megastau auf der A3 kurz vor Bonn, Dirk Nowitzki steht mit seinem Auto mittendrin und verspätet sich. Als er das Hotel im Bauch der BayArena, Stadion des Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen, betritt, wird sofort klar: Der Stau hat ihn nicht gestresst. Vorgespräch, Interview, Fotosession: Nowitzki ist immer die Ruhe selbst. Wir treffen uns im Konferenzraum mit Blick auf das satte Grün des Rasens, auf dem Nowitzki einen Tag später bei einem Benefiz-Spiel dabei sein wird. Im April hat er sein letztes Basketball-Match gespielt, die internationale Sportwelt lag ihm zu Füßen. Drei Monate später sagt er, die Karriere sei abgehakt: Eis essen, Ski fahren, mit der Familie Urlaub machen, wann immer er will – sein zweites Leben hat begonnen.

Herr Nowitzki, in einem Interview direkt nach Ihrem letzten Spiel haben Sie auf die Frage, wie sich das Aufhören anfühlt, geantwortet: „Es ist schwer, und es wird schwer.“ Gut drei Monate später, wie schwer ist es noch?

Im Moment fühle ich mich sehr wohl, ich habe meine Karriere und den Basketball ein bisschen abhaken können. Ich gewinne Abstand, der Kopf wird klarer. Es war eine sehr schöne Zeit als Spieler, ich habe sie genossen. Aber jetzt beginnt eben eine neue.

Angela Merkel hat von der Zeit nach ihrer Kanzlerschaft als „weiterem Leben“ gesprochen. Ist da was dran?

Schon, ja. Man hat halt plötzlich Zeit für komplett andere Dinge – und das nutze ich aus. Zum Beispiel war ich mit den Kids viel auf Reisen, das war toll. Ich denke aber schon, dass es wieder schwerer werden wird. Vor allem, wenn die Saison drüben so langsam wieder losgeht, wenn die Jungs von den Dallas Mavericks ins Trainingscamp fahren – dann bin ich dieses Mal nicht mit dabei, und dann wird sich mit Sicherheit ein gewisses Kribbeln einstellen.

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