Dietmar Bär
„Höflichkeit ist eine kultivierte Unehrlichkeit.“
Zur Person
Dietmar Bär wurde am 05.02.1961 als Sohn eines Metzgergesellen und einer Fleischereifachverkäuferin in Dortmund geboren. Als Schüler war er Mitglied der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend und sang in einer Punkband, nach dem Abitur besuchte er die Schauspielschule Bochum, 1985 folgte ein Engagement am Landestheater Tübingen, später spielte er in Wuppertal. Seine ersten großen TV-Rollen bekam er 1984 in Dominik Grafs „Treffer“ und dem Schimanski-Tatort „Zweierlei Blut“. Bekannt wurde der Fußball- und Borussia Dortmund-Fan durch seine Rollen als Sportarzt Conny Knipper und in der „Klefisch“-Krimi-Reihe mit Willy Millowitsch. Seit 1997 spielt er den „Tatort“-Kommissar Freddy Schenk an der Seite von Klaus J. Behrendt, mit dem er auch privat befreundet ist. Seit 2009 ist Bär verheiratet. Er lebt in Köln und in Berlin-Wilmersdorf.
21.03.2006. Dietmar Bär möchte im Kölner Zoo ins Elefantenhaus, aber noch ist es zu kalt und wir sprechen im Restaurant. Eine ganze Schulklasse fragt nach Autogrammen und Fotos. Kein Problem für den Schauspieler: „Hier in Köln sind die Leute sowieso am freundlichsten“, sagt er. „In Berlin kämen jetzt Sprüche.“
Herr Bär, Sie haben früher in einer Punkband Schlagzeug gespielt, sind aber nach eigener Aussage mittlerweile im „ruhigen Becken des Jazz und der Klassik“ zu Hause. Helfen Sie mir weiter: Wie kommt man guten Gewissens vom Punk zum Jazz?
Dietmar Bär: Ist das für Sie tatsächlich eine Frage? Oder wollen Sie mich provozieren?
Es ist für mich schwer nachvollziehbar, jahrelang auf lauten Rock zu stehen, dann auf Jazz und Klassik umzusteigen – und das wirklich gut zu finden.
Aber Musik beinhaltet doch die besten Durchzugsmöglichkeiten. In anderen Bereichen fiele mir der Wechsel schwerer; manchmal würde ich gerne ganz andere Bücher lesen, etwas komplett anderes anziehen oder ein anderes Auto fahren.