Detlef Schrempf
„Es gibt viele großartige Athleten, die nach ihrer Karriere den Faden verlieren.“
Zur Person
Detlef Schrempf stammt aus Leverkusen, wo er erst in der C-Jugend mit dem Basketball startete – zuvor spielte er Fußball. Der am 21.01.1963 geborene 2,08-Meter-Mann ging mit 17 in die USA, um dort zur Schule zu gehen und zu studieren. 1985 verpflichtete ihn das NBA-Team Dallas Mavericks, danach spielte er bei den Indiana Pacers, den Seattle SuperSonics und den Portland Trail Blazers. In 1.136 Spielen in der NBA erzielte er 15.761 Punkte. Für die Deutsche Nationalmannschaft nahm er an Olympischen Spielen und Europameisterschaften teil. Schrempf hat mit seiner Frau Mari Wagner zwei Söhne. Gemeinsam sind sie für die Detlef Schrempf Foundation (www.detlef.com) aktiv, die in Seattle lokale Wohltätigkeitsorganisationen unterstützt.
13.10.2008, Berlin. Im Ritz Carlton am Potsdamer Platz sitzt in einem Konferenzraum der ehemalige NBA-Basketballer Detlef Schrempf. In den Neunzigern war er einer der ersten deutschen Sportler, der in einer amerikanischen Profiliga den Durchbruch schaffte. Er hat es sich in einem gewaltigen Sessel gemütlich gemacht, in dem jeder Normalwüchsige verschwinden würde.
Herr Schrempf, als Profi-Basketballer in der NBA fliegt man jährlich zu fast 50 Auswärtsspielen, sitzt in Lobbys herum und schläft in Hotels. Wie haben Sie mit 2,08 Metern Körpergröße die engen Flugzeugsitze, kleinen Stühle und kurzen Betten ausgehalten?
Detlef Schrempf: Man macht sich klein, anders geht es nicht. Das klappt bei mir heute besser als früher, weil ich ruhiger geworden bin. Als junger Spieler war ich ungeduldiger, wollte schneller ankommen, weil es unbequem war. Jetzt lasse ich mir Zeit, und wenn der Flug länger dauert, macht es mir nichts mehr aus.
Wie haben Sie diese Zeit genutzt?
Vor allem in den letzten Jahren, in denen ich selbst noch gespielt habe, habe ich viel gelesen. Oder am Computer gearbeitet. Die anderen Spieler haben geschlafen, aber das konnte ich nicht.