Désirée Nosbusch

Désirée Nosbusch

„Dreckiges Geld hat dreckige Vibrationen.“

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  • Daniel Hofer
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Zur Person

12. Dezember 2019, Berlin. In der Schiller-Bibliothek im Stadtteil Wedding finden „Medientage“ statt, die vornehmlich jungen Besucher werden mit Untergangsszenarien ins Haus gelockt. Désirée Nosbusch sitzt lässig in Jeans und Pullover auf bunten Kissen und blickt nachdenklich auf die gehetzten Besucher hinab. In der Serie „Bad Banks“ spielt sie eine Investmentbankerin ohne Skrupel, die Recherchen zur Rolle führten sie in die moralischen Untiefen einer Branche, in der es um Gier, Macht und Narzissmus geht. Nosbusch spricht offen über ihr Verhältnis zu Geld, über Männerbünde und ein fliegendes Steak, geworfen von Klaus Kinski.

Frau Nosbusch, ein lateinisches Sprichwort lautet „Pecunia non olet“, Geld stinkt nicht. Wie stehen Sie dazu, seit Sie „Bad Banks“ drehen?

Geld stinkt, und zwar richtig! Beim ersten Teil von „Bad Banks“ gab’s in der Marketing-Kampagne den Satz: Was kostet deine Moral?

„Pecunia non olet“

Geld stinkt nicht – der Spruch geht auf den römischen Kaiser Vespasian zurück, der eine Latrinensteuer erhob. Im alten Rom wurden öffentliche Latrinen aufgestellt, in denen Urin gesammelt und später für die Ledergerbung und Wäschereinigung eingesetzt wurde. Vespasian soll seinem Sohn das Geld unter die Nase gehalten und gefragt haben, ob der Geruch ihn störe. Als dieser verneinte, antwortete der Kaiser, und doch rühre das Geld vom Urin her. Verkürzt wurde das vom Schriftsteller Sueton überlieferte Gespräch zur Redewendung „Geld stinkt nicht“.

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