David Rockefeller

David Rockefeller

Das ist Rockefeller: Käfersammler & Kunstmäzen. Philanthrop & Weltbankier. Moralist & Wohltäter. Vater & Erbe.

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02.04.2008, München. Im Foyer des Mandarin Oriental liegen edle Teppiche auf teurem Marmor. Ein Mann mit schwarzen Samthandschuhen nestelt an Brillanten herum, die in einer Vitrine funkeln. Hinten rechts versinkt ein Scheich beim Studium der New York Times in einem schiffartigen Ledersofa. Von David Rockefeller fehlt noch jede Spur. „Er wird noch fotografiert“, näselt sein PR-Chef Mr. Frazier, der frappierende Ähnlichkeit mit Richard Nixon hat. Frazier ist ein schlagfertiger New Yorker, Profi vom Scheitel bis zur Sohle. So wie der Mann, der ein paar Minuten später zur Tür hereinkommt: David Rockefeller trägt einen schwarzen Anzug, ein hellblaues Hemd, eine dezent gemusterte Krawatte und eine goldene Uhr in angemessener Größe. In seiner Brusttasche steckt ein weißes Tuch. Er geht etwas gebeugt und hört nicht mehr ganz so gut. Trotzdem ist er ganz der Elder Statesman: gelassen, weltgewandt, liebenswürdig. Seine Stimme ist sanft, ein wenig brüchig, er spricht bestes Englisch.

Mr. Rockefeller, in Deutschland erhalten Kinder, die ihre Eltern um teures Spielzeug bitten, oft die Antwort: „Wir sind hier nicht bei Rockefellers!“ Was sagte Ihre Mutter in einer vergleichbaren Situation?

David Rockefeller: (lacht) Nun, sicherlich nicht das! Ich erinnere mich nicht an den exakten Wortlaut, aber sie konnte sehr überzeugend sein.

Können Sie das näher beschreiben? Wie wurden Sie erzogen, als Kind einer der reichsten Familien der Welt?

Meinen Eltern war immer eine gewisse Bodenständigkeit wichtig. Der Tenor lautete: Wir Rockefellers unterscheiden uns nicht von anderen. Wir sind gewöhnliche Menschen mit guten und schlechten Eigenschaften. Sicherlich haben wir vergleichsweise große finanzielle Ressourcen. Aber die können wir nutzen können, um Dinge zu tun, die wir besonders schätzen. In dieser Hinsicht sollten wir uns gleichzeitig glücklich und verantwortlich fühlen.

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