Christoph Maria Herbst
„Früher war unzynisch. Nie ironisch. Höchstens selbstironisch.“
Zur Person
Christoph Maria Herbst (geboren am 6. Februar 1966 in Wuppertal) kam als Sohn einer katholischen Familie über das Schulkabarett und freie Theatergruppen zum Film. Auch berufliche Laufbahnen als Pfarrer oder Bankkaufmann standen zwischenzeitlich im Raum. Nach zahlreichen Rollen in Kino und Fernsehen – unter anderem bei „Sketchup – The Next Generation“ oder „Ladykracher“ – erlebte er mit der preisgekrönten Comedy-Serie „Stromberg“ seinen endgültigen Durchbruch, erhielt dafür dreimal den Deutschen Comedypreis sowie den Grimme-Preis. Heute gehört Christoph Maria Herbst zu den meistbeschäftigten Schauspielern Deutschlands, erfolgreich ist er zudem als Synchron- und Hörspielsprecher.
21. September 2021, Berlin. Dass Christoph Maria Herbst zunächst einmal schnurstracks an der offenen Tür des Konferenzraumes, in dem das Interview stattfinden soll, vorbeigeht, vertieft in das Gespräch mit seiner Kollegin, sollte man nicht persönlich nehmen. Es entspringt einer grundsätzlichen Stimmung, von der man als Interviewer wenig später auch?profitiert: dem Spaß an der Kommunikation. Das Aufnahmegerät läuft noch nicht, da sind Themen wie Impfung, Nichtraucher-Werdung und Koffein-Zufuhr bereits in aller Kürze abgehandelt. „Oh, läuft das Band schon?“, fragt Herbst, der knallpinke Turnschuhe zu blauer Jeans-Pulli-Kombi trägt. Nein, erst jetzt – denn nun wollen wir thematisch in die Tiefe gehen.
Christoph Maria Herbst, auf Facebook kursiert des Öfteren die Frage: Welcher Film hat Sie als Kind traumatisiert? Die möchte ich gerne an Sie weitergeben...
Nicht fasziniert, sondern traumatisiert, ja?
Genau.
„Der Exorzist“. Den habe ich natürlich nicht im Alter von elf an einem verregneten Sonntagnachmittag um vier im ZDF gesehen; den habe ich als Heranwachsender geguckt, ich muss wohl so 16, 17 Jahre alt gewesen sein. Im Nachtprogramm der Öffentlich-Rechtlichen. Wo auch sonst, damals gab es ja nur die. Danach war ich traumatisiert.