Christiane  Stenger

Christiane Stenger

„Hochbegabte sind keine Spaßbremsen.“

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Zur Person

15.04.2006, München. Alle sitzen draußen, doch wir suchen uns drinnen eine ruhige Nische. Christiane Stenger, IQ 145, kommt ein paar Minuten zu spät in ihr Lieblingscafé ‚Ringelnatz’ und bestellt Latte Macchiato. Sie lacht viel, ist gut gelaunt – der Prüfungsstress fürs Vordiplom liegt gerade hinter ihr.

Christiane, haben Sie schon mal von Arno Funke alias Dagobert gehört?

Christiane Stenger: Dagobert? (überlegt) Nein, keine Ahnung. Wer ist das?

Ein Kaufhauserpresser, der Ende der 80er für Furore sorgte. Dagobert ist hochbegabt und hat den gleichen Intelligenzquotienten wie Sie. Er langweilte sich im Unterricht, wurde zum Einzelgänger und nutzte später sein Superhirn, um raffinierte Verbrechen zu begehen. Es scheint, als wäre zu viel Intelligenz gefährlich.

Sie meinen also, man sollte sich vor mir hüten? (lacht) Intelligenz an sich ist sicher noch kein Gefährlichkeitsfaktor. Entscheidend sind die Persönlichkeit oder die Lebenssituation, denn davon hängt ab, wie jemand seine Intelligenz nutzt. Unter widrigen Umständen, wenn jemand beispielsweise in Not ist, tendiert er sicher eher dazu, seine Intelligenz für eigene Zwecke zu missbrauchen. Vermutlich erliegt ein intelligenter Mensch auch schneller der Versuchung, andere zu manipulieren, weil er die Zusammenhänge besser begreift.

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