Carolin Kebekus

Carolin Kebekus

„In Sachen Gender-Gerechtigkeit neige ich zur Ungeduld.“

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2. September 2021, Köln. In ihrem ersten Buch „Pussyterror“ schrieb Carolin Kebekus vor zehn Jahren über das „Leben einer Straßendiva“. Nun erscheint mit „Es kann nur eine geben“ eine Kampfansage: Wortgewaltig zeigt die Comedy-Künstlerin auf, warum es mit der Gender-Gerechtigkeit nur sehr langsam vorangeht – und was sie davon hält. Das Thema liegt ihr seit vielen Jahren am Herzen, schon als Jugendliche verzweifelte sie daran, dass ihr mit der katholischen Kirche und dem Kölner Karneval zwei Stücke Heimat wegbrachen, als sie dort eine offensichtliche Frauenfeindlichkeit erkannte. Im Interview verweist sie auf ihren Frauenarzt, der einen simplen Grund für Frauenhass nennt: der pure Neid auf das, was eben nur Frauen können.

Carolin Kebekus, Sie beschreiben in Ihrem Buch den zähflüssigen Prozess eines notwendigen Wandels. Wann haben Sie beim Thema Gender-Gerechtigkeit zuletzt gedacht: „Es geht voran!“?

Wenn ich Drehbücher auf den Tisch bekomme, dann merke ich, dass es langsam anfängt, besser zu werden. Zuletzt habe ich eine Rolle im Hörspiel „Der schwarze Berg“ eingesprochen, eine fantastische Science-Fiction-Geschichte mit einer Frau als Hauptfigur. Wobei diese nicht auf der Suche nach einem Typen ist. Und auch keine Crazy-Frau ist, die wegen ihrer Crazyness keinen Freund findet, um am Ende aber eben doch einen zu finden, der ihre Crazyness akzeptiert. Nein, sie ist eine ganz normale Frau, die ein Abenteuer erlebt.

So wie es Männer schon immer getan haben.

Genau, für männliche Figuren ist das vollkommen normal. Für weibliche eben immer noch nicht.

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